Newsletter#28 12/2022

IHD beteiligt sich am europäischen Forschungsprojekt EcoReFibre

Das Institut für Holztechnologie ist ein Partner im Forschungs- und Entwicklungsprojekt EcoReFibre. Ziel des Projektes ist es, mit intelligenten Sortier- und Verarbeitungstechnologien aus Altholz und Altfaserplatten Fasern und andere Partikel herzustellen und diese dem Prozess der Holzwerkstoffherstellung wieder zuzuführen. Auf diese Weise sollen bis zum Jahr 2026 bis zu 25 % der derzeit zur Faserwerkstoffherstellung verwendeten Frischfasern durch recycelte Fasern ersetzt und neuartige Produkte entwickelt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein renommiertes Konsortium aus Forschungsinstituten, Verbänden, Herstellern von Holzwerkstoffen und Anlagenherstellern, insgesamt 20 Einrichtungen aus 7 europäischen Ländern, gebildet.

Das IHD bringt sein Wissen u. a. im Teilprojekt der Faserherstellung aus Altholz und Faserplatten ein. Dies beinhaltet neben Prozessanpassungen auch Anlagenmodifizierungen im Bereich der Zerfaserung.
Am 3. und 4. November 2022 fand das 2. Projekttreffen im IHD in Dresden statt. Dabei wurden in verschiedenen Workshops die bisherigen Ergebnisse diskutiert und die nächsten Aufgaben besprochen.

Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Horizont Europa“ von der Europäischen Kommission gefördert.

Partner des Projektes:

  • Sveriges Lantbruksuniveritet, Sweden – Koordinator des Projektes
  • Ecole Supérieure du Bois, France
  • Institut Technologique FCBA (Foretcellulose Bois-Construction Ameublement, France
  • NIBIO – Norsk Institutt for Biookonomi, Norway
  • IVL Svenske Miljoeinstitutet AB, Sweden
  • European Wood-based Panels Federation, Belgium
  • Innovawood ASBL, Belgium
  • Federazione Italiana delle Industrie del Legno del Sughero del Mobilee dell Arredamento Associazione, Italy
  • Steinbeis Innovation gGMBH, Germany
  • Dieffenbacher GmbH Maschinen- und Anlagenbau, Germany
  • Sonae Arauco Deutschland GmbH, Germany
  • Homanit GmbH+Co.KG, Germany
  • Smartpanel AS, Norway
  • Soprema, France
  • Cormatex Srl. – Macchinario Tessile Eimpianti, Italy
  • Biesse spa, Italy
  • Manifaktura srl, Italy
  • Veolia Proprete, France
  • Metallurgy4 I.K.E., Greece

EPH beteiligt sich am Aufbau eines Holz- und Möbelprüflabors in Ruanda

Seit vielen Jahren kooperiert die deutsche Bundesregierung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mit staatlichen Institutionen in Ruanda, beispielsweise zur Erarbeitung und Einführung von Normen sowie der Qualitätssicherung von Produkten und Prozessen. Aufgabe eines aktuellen, von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig betreuten Projektes ist der Aufbau eines Holz- und Möbelprüflabors am Rwanda Standards Board (RSB), dem staatlichen Normungsinstitut in der Hauptstadt Kigali. Das EPH ist an diesem Projekt mit verschiedenen Leistungen beteiligt.

In einem ersten Schritt wurden eine Studie zur Normungssituation in Ruanda sowie 46 eingeführte Normen zu Holz und Holzprodukten analysiert; dies sind sowohl ISO-Normen als auch Normen der East African Community (East African Standards, EAS) und ruandische Normen (Rwanda Standards, RS).  Um sich den notwendigen Eindruck von den örtlichen Gegebenheiten zu verschaffen, reisten zwei EPH-Experten Ende Oktober nach Kigali. Im Ergebnis der Recherchen sowie der Besichtigungen und Gespräche mit den ruandischen Partnern werden derzeit Vorschläge zu Ausstattung und Organisation eines Prüflabors für Holz und Möbel erarbeitet.

Für 2023 sind dann Schulungen ruandischer Kollegen in den EPH-Prüflabors in Dresden geplant. Des Weiteren ist für 2023 die Beschaffung empfohlener Laborausstattung vorgesehen.  Im letzten Projektjahr 2024 ist eine weitere Reise von EPH-Experten nach Ruanda geplant, um die neu eingerichteten Labore in Augenschein zu nehmen und die dortigen Kollegen bei der Inbetriebnahme und Organisation der Laborabläufe zu unterstützen.

Ansprechpartner im EPH:
Dr.-Ing. Rico Emmler
rico.emmler@eph-dresden.de


IHD erhält Förderung für Forschungsprojekt zum Holzbau-Monitoring

Der sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt übergab am 6. Dezember 2022 im Rahmen einer Beratung des Sächsischen Holzbau Kompetenzzentrums einen Fördermittelbescheid über 198.000 Euro für das simul⁺-Modellprojekt „Holzbau-Monitoring“ an Professor Steffen Tobisch (IHD).

Mit den bereitgestellten Mitteln unterstützt der Freistaat Sachsen die Forschung zur Online-Überwachung tragender Holzkonstruktionen, damit in Sachsen mehr mit heimischem Holz gebaut wird. Ziel des Projektes ist die Entwicklung innovativer und praxistauglicher Monitoring-Konzepte für Gebäude in Holzbauweise. Das IHD arbeitet mit diesem Projekt unter dem Dach der sächsischen Holzbauinitiative des Staatsministeriums für Regionalentwicklung.
» Im Freistaat Sachsen haben wir viele exzellente Akteure in der Holzbauforschung, die hier zusammenarbeiten und ihre Kompetenzen bündeln werden. Durch den Einsatz von Überwachungssystemen für den Gebäudezustand wird das Bauen mit Holz sicherer und auch nachhaltiger. Solche Systeme werden nun durch das Institut für Holztechnologie und die beteiligten Projektpartner entwickelt«, so Staatsminister Thomas Schmidt.
In dem Modellvorhaben erforschen die Wissenschaftler des IHD den Einsatz von Sensorik für die Früherkennung und Prävention von Gebäudeschäden an Holzkonstruktionen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Parameter Feuchte, also zum Beispiel auf der Früherkennung von undichten Dächern oder Wasserleitungen. Da Holzkonstruktionen in Gebäuden häufig nicht sichtbar verbaut sind, können diese durch geeignete Technik überwacht werden. Zur Sicherung der Gebäudefunktionen widmen sich die Forscher darüber hinaus auch der Temperatur und der Verformung von Bauteilen und Anschlüssen. Die Erkenntnisse des Forschungsvorhabens sollen dazu beitragen, eine praxistaugliche, wirtschaftliche und digitale Überwachung des Gebäudezustandes zu ermöglichen – von der Planung über den Bau und die gesamte Nutzungsdauer hinweg. Das Konzept des IHD sieht dafür eine direkte Einbettung der Monitoring-Konzepte in Planungs- sowie Gebäudemanagement-Software (z. B. Building-Information-Modelling-Anwendungen, kurz: BIM) vor.

Das Projekt wird als Modellprojekt des simul⁺InnovationHub des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung gefördert. Neben der Projektleitung durch das IHD sind die Professur für Tragwerkslehre der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (Prof. Alexander Stahr) und die N&P Software GmbH aus Dresden an der Umsetzung des Vorhabens beteiligt. Bei Bauvorhaben des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement werden die entwickelten Systeme schließlich erprobt.

Ansprechpartner im IHD:
Herr Lars Blüthgen
lars.bluethgen@ihd-dresden.de


In wenigen Wochen öffnet die DOMOTEX 2023 (12. – 15. Januar) ihre Türen!

Wie auch schon in den vergangenen Jahren präsentiert das Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie (EPH) gemeinsam mit dem Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) auf der Weltleitmesse für Teppiche und Bodenbeläge in Hannover.

Sie finden uns in Halle 023, Stand A53.

Besuchen Sie uns und informieren Sie sich über unser umfassendes Angebot an normierten und kundenspezifischen Prüfungen an Holz-, Laminat-, Kork-, MMF- und elastischen Bodenbelägen, deren Unterlagsmaterialien und Außendeckings sowie an Überwachungen/Zertifizierungen von Fußbodenbelägen. Informieren Sie sich über das unabhängige Emissions- und Qualitätslabel TÜV PROFiCERT-product INTERIOR, bei dem die EPH gemeinsam mit dem TFI Kooperationspartner als Prüf- und Überwachungsstelle ist. Weiterhin werden eine VOC/FA-Emissionsprüfkammer und das neue Stoßfestigkeitsprüfgerät mit der kleinen Kugel für Laminatfußböden nach EN 17368:2020 - Geräteentwicklungen der EPH - sowie Möglichkeiten von Schulungen zu Fußbodenprüfungen vorgestellt.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen die Möglichkeiten des IHD zur kundenbezogenen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit bezüglich Brandschutz-, Emissions-, Oberflächen- und Schalleigenschaften von Laminatfußböden.

Auf Ihren Besuch freuen sich: Dr. Rico Emmler, Martina Broege und Andreas Möschner. Gern können Sie vorab einen Beratungstermin mit uns vereinbaren.


Neues Analyseverfahren zur Bestimmung von Melamin

Neuerliche Initiativen der Europäischen Union zur Verschärfung der Umgangsregeln mit Melamin betreffen eine Reihe von Industrien, darunter auch die Holzwerkstoffindustrie.

Um freies Melamin in Zwischen- und Endprodukten, aber auch in Produktionsabfällen und Stäuben sicher bestimmen zu können, wurde im Bereich Chemie/Umwelt des IHD ein verbessertes Analyseverfahren entwickelt, das als IHD-Werknorm zur Verfügung steht und das im Laborbereich Chemische Prüfung der IHD-Tochtergesellschaft EPH bereits erfolgreich eingesetzt wird. Eine entsprechende wissenschaftliche Publikation befindet sich in Vorbereitung.


Erfolgreiches 13. Fenster- und Türenkolloquium in Dresden

Knapp 50 Teilnehmer, zumeist Inhaber und Entscheidungsträger mittelständischer Unternehmen sowie Gutachter aus der Branche, waren am 6. Oktober 2022 der Einladung des Instituts für Holztechnologie Dresden (IHD) und des Entwicklungs- und Prüflabors Holztechnologie (EPH) zum 13. Fenster- und Türenkolloquium nach Dresden gefolgt.

Die Organisatoren von IHD und EPH hatten für die Veranstaltung wieder ein interessantes Programm mit einem breiten Spektrum aktueller Themen zusammengestellt.

Im einleitenden Vortrag mit dem Titel „Erfassung, Bewertung und Erhaltung von Holzausstattungen in denkmalgeschützten Bauwerken – Methodik und Praxisbeispiele“ veranschaulichte Jörg Möser (Architektengemeinschaft MM+H GmbH, Pirna) aktuelle Herausforderungen bei der Erhaltung von historischen Bauteilen und zeigte gangbare Wege zur erfolgreichen Bearbeitung entsprechender Sanierungsaufgaben auf. Guido Kramp (Kramp & Kramp GmbH & Co. KG, Lemgo) ergänzte mit seinem Beitrag „Restaurierung von historischen Fenstern mit Funktionswertverbesserung in Bezug auf Wärme-, Schall- und Einbruchschutz“ die von Jörg Möser präsentierten Beispiele. Guido Kramp zeigte anhand von Exponaten, welche handwerklichen Möglichkeiten durch moderne Sanierungsmethoden realisierbar sind, verwies aber auch darauf, dass die präsentierten Lösungen ohne Fachpersonal nicht umsetzbar sind.

Nach diesen Vorträgen zur Bewertung und Sanierung von historischen Bauelementen schlug Stefan Friedrich (Renolit SE, Worms) mit dem Beitrag „Zwischen Nachhaltigkeit, Praxistauglichkeit und Innovation. Wo steht die Kaschierfolie für Fensterprofile?“ den Bogen zu modernen Technologien der Folienherstellung und wagte einen Ausblick in die Zukunft.

Jan Eckoldt vom Fachverband der Tischler in Sachsen thematisierte anschließend in seinem Referat „Jeder Betrieb, der Bauelemente montiert, unterliegt der Beitragspflicht zur SOKA-BAU. Fakten, Hintergründe, Lösungsmöglichkeiten“ die Rahmenbedingungen, die viele Unternehmen betreffen und erläuterte an Beispielen, was für Vor- und Nachteile ein gemeinsamer Weg mit der SOKA-Bau oder mit einer Mitgliedschaft in der Innung beinhaltet.

Der letzte Teil der Veranstaltung hatte den Schwerpunkt "Neuigkeiten aus der Wissenschaft". Dr. Christiane Swaboda (IHD) berichtete zum Projekt „Prüfung und Bewertung verschiedener Ölfarbenanstriche auf Holzuntergründen für den Einsatz im Außenbereich“. Anhand ihrer Erläuterungen wurde deutlich, dass oftmals kleine Unterschiede in der Rezeptur einer Beschichtung große Effekte für die Langlebigkeit von beschichteten Bauteilen haben.

Abschließend informierte Dr. Tobias Meißner aus dem Bereich Oberfläche des IHD zum „Potential wärmereflektierender Holzbeschichtungen im Außenbereich“, die im Rahmen eines Forschungsprojektes untersucht wurden.

Außerhalb des Vortragsprogramms boten sich den Teilnehmern viele Gelegenheiten zum Gespräch und fachlichen Austausch, die intensiv genutzt wurden. Mit dem Fenster- und Türenkolloquium hat sich in der Branche eine Plattform etabliert, die Vertreter aus Wissenschaft und Lehre sowie der Praxis zusammenführt.


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#27 10/2022

Erschließung von Verwertungsmöglichkeiten für Kalamitätsholz: Projekt „NUKAFI“ gestartet

Im August startete das FNR-Verbundvorhaben „Stoffliche Verwertungsmöglichkeiten für stehend gelagertes Kalamitätsholz der Baumart Fichte in Abhängigkeit von Schadfortschritt und Holzqualität (NUKAFI)". Hintergrund sind die massiven und weiter zunehmenden Waldschäden. Auf diese dramatische Entwicklung haben die Bundesministerien BMEL und BMUV mit dem Förderaufruf „Umgang mit Kalamitätsflächen und Kalamitätsholz" (Förderrichtlinie „Waldklimafonds") reagiert, in dessen Rahmen das von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) betreute Vorhaben läuft.

Das Verbundvorhaben wird durch 5 Forschungspartner mit jeweils spezifischen Aufgabenstellungen bearbeitet. Dazu gehören das Fraunhofer-Institut für Holzforschung (WKI) als Projektkoordinator, der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH), die Georg-August-Universität Göttingen, das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft – Wald und Holz NRW sowie das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD). Projektbegleitend beteiligt sind die Nationalparkverwaltung Harz, der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e. V. (VHI), die ante-holz GmbH, die EGGER Holzwerkstoffe Brilon GmbH & Co. KG., die Elka-Holzwerke GmbH, die Sonae Aurauco Deutschland GmbH, die Überwachungsgemeinschaft Konstruktionsvollholz e. V. und die Fiberboard GmbH.

Ziel ist es, die Veränderung der Holzqualität an durch Borkenkäferbefall geschädigten bzw. an abgestorbenen Fichten systematisch zu untersuchen, die nach Befall bzw. Absterben im Sinne einer „Stehendlagerung" über eine bestimmte Zeit ungefällt im Wald verbleiben. Dabei soll geklärt werden, wie sich die Holzqualität in Abhängigkeit von der Lagerungsdauer und vom jeweiligen Standort verändert und wann eine Weiterverarbeitung für bestimmte Holzprodukte wie Brettsperrholz oder Holzwerkstoffe noch möglich ist. Zudem soll ein Leitfaden für Waldbesitzer und Holznutzer erstellt werden, mit dessen Hilfe eine produktspezifische Stehendsortierung von Kalamitätsfichten möglich ist und die Verwendungsmöglichkeiten des Holzes abgeschätzt werden können.

Aufgaben des IHD sind insbesondere die Bestimmung biotischer Schadorganismen sowie physikalisch- mechanische Untersuchungen an verklebten Vollholzprodukten.

Ansprechpartner im IHD:
Dr. rer. silv. Wolfram Scheiding
wolfram.scheiding@ihd-dresden.de


HotSpot-Prüfverfahren – Es kann heiß werden

Elastische Fußbodenbeläge mit Klickverbindungen können sich bei partieller Wärmeeinwirkung von oben, wie z. B. durch Sonneneinstrahlung, verformen. Keines der geltenden normativen Prüfverfahren kann dieses Verhalten aktuell korrekt widerspiegeln.

Die Art der Wärmeeinwirkung, die Größe der Prüfkörper, das außer Acht lassen des Einflusses von Verbindungselementen oder Verlegeunterlagen führen dabei zu abweichenden Ergebnissen. Ein im Juni dieses Jahres abgeschlossenes Forschungsvorhaben widmete sich der Entwicklung eines neuen Prüfverfahrens, in dem diesen genannten Punkten Rechnung getragen wurde. Ergebnis sind zwei Prüfvorrichtungen, in denen die zu prüfenden Fußbodenbeläge von oben auf einer Teilfläche mit Wärme (HotSpot) beaufschlagt werden. Die resultierenden Deformationen können sensorisch gemessen werden. Ein Schwellenwert gestattet die Differenzierung in thermisch eher stabile oder nicht stabile Fußbodenqualitäten. Die Prüfvorrichtungen unterscheiden sich in ihrer Größe, denn die zu verlegende Prüffläche ist entweder über 4 m² groß (siehe Bild) oder nur ca. 0,4 m². Für die kleine Prüffläche liegt eine technische Lösung als Tischversion vor.


11. Europäischer TMT-Workshop in Dresden

Der 11. Europäische TMT-Workshop (ETW11) wird erneut die "Community" rund um thermisch modifiziertes Holz und darüber hinaus zusammenbringen. Das umfangreiche Programm umfasst Beiträge zu den Themen "Technologien", "Qualitätssicherung" und "Anwendungen und Markt".

Die Referenten kommen sowohl aus der Forschung und Prüfung als auch aus dem Anlagenbau, der TMT-Produktion und dem Handel. Neben der Wissensvermittlung bietet der Workshop die Möglichkeit zum fachlichen und persönlichen Austausch mit Geschäftspartnern und Experten.

Der Workshop wird in hybrider Form durchgeführt; die Tagungssprache ist Englisch.

Mit dem 11. TMT-Workshop wird dieser letztmalig als eigenständige Veranstaltung stattfinden. Es ist geplant, ihn mit der European Conference on Wood Modification (ECWM) zusammenzuführen. Dies soll mit einer kombinierten Tagung erfolgen, die 2026 in Dresden stattfindet und durch das IHD organisiert wird.

Wir würden uns freuen, Sie am 2. und 3. März 2023 in Dresden begrüßen zu dürfen.

Programm und Anmeldeformular finden Sie unter Veranstaltungsdetailseite | IHD Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (ihd-dresden.de)


100 Jahre Wissenschaft und Dienstleistung vereint

In diesem Jahr begeht die Holzforschung in Dresden gleich zwei Jubiläen: Das 70-jährige Bestehen des Instituts für Holztechnologie Dresden (IHD) und das 30-jährige Bestehen des Entwicklungs- und Prüflabors Holztechnologie (EPH). Dies wurde am 8. September 2022 mit einem Mitarbeiterfest gebührend gefeiert.

In der Eröffnungsrede gaben die Geschäftsführer von IHD und EPH einen Einblick in die Arbeit von früher und heute; nachdem gemeinsam auf die Festlichkeiten angestoßen wurde, startete die Jubiläumsrallye, bei der man in vergangene Zeiten zurückversetzt wurde und auch sein Wissen über das Institut testen konnte. Es war ein rundum gelungenes Jubiläumsfest.

Institut für Holztechnologie Dresden (IHD):

1952 gegründet hat sich das IHD Zeit seiner Tätigkeit mit Industrieforschung für die holzverarbeitende Industrie befasst. Es ging immer darum, wissenschaftliche Ergebnisse in wirtschaftlichen Erfolg zu wandeln, Aufträge und Anregungen kamen aus der Industrie selbst. Die Zeit der Privatisierung (1992) war schwierig, die rechtliche Lage war ungeklärt, das Grundstück war Gegenstand wilder Spekulationen. Dank der Gründung eines Trägervereins, der die Rolle des Gesellschafters übernahm, und der überaus aktiven Arbeit der Geschäftsführung (Frau Dr. Scheithauer) gemeinsam mit dem neugegründeten Betriebsrat gelang es, eins von sechs Grundstücken für das Institut zu erhalten und den verbliebenen Mitarbeitern (10 % der ursprünglichen Belegschaft) eine ingenieurwissenschaftliche Zukunft zu geben. Seit dieser Zeit war es vor allem harte Arbeit, einen Platz auf dem neuen Forschungsmarkt zu finden und neue Beziehungen zur nun gesamtdeutschen holzverarbeitenden Industrie zu knüpfen. Ein großer Dank geht hier an die Kollegen des Fraunhofer Instituts für Holzforschung WKI (Prof. Roffael, Prof. Marutzky u. a.), die den Ingenieuren des IHD bei der Beantragung von Forschungsprojekten halfen und über eine Vielzahl von gemeinsamen Projekten das „Laufen“ lernten.

Seit dieser Zeit hat sich das IHD kontinuierlich entwickelt. Das IHD hat seinen Platz in der deutschen Industrieforschung gefunden. Markenzeichen des IHD sind nach wie vor die große Industrienähe der Forschungsprojekte, das hohe Engagement aller Mitarbeiter und das große, kollegiale und überaus serviceorientierte Netzwerk - nach dem Motto „Tief verwurzelt, weit verzweigt“.

Die Mitarbeiterzahl ist wieder deutlich gestiegen, eine Vielzahl von Studenten widmet sich wissenschaftlichen Arbeiten, die immer einen Projekt- und damit Industriebezug haben. Das Leistungsspektrum wurde erweitert und auf regelmäßigen Branchentreffen mit der Industrie präsentiert.

Das Institut blickt 2022 auf 70 Jahre Erfahrung zurück und konzentriert sich auf Themen wie Materialeigenschaften und -verwendung, Technologie- und Produktentwicklung, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie Ressourcen- und Energieeffizienz bzw. Recycling. Der Klimawandel bringt völlig neue Anforderungen an Werkstoffe und deren Produktion mit sich, so dass die Forschung in diesen Bereichen weiter an Bedeutung gewinnt.

Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie (EPH):

Am 30. September 2022 wird die Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie GmbH (EPH), Tochtergesellschaft des Instituts für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD), 30 Jahre alt. Das EPH hat sich in diesen 3 Jahrzehnten von einem regionalen ostdeutschen Prüflabor (früher WTZ-Holz) zu einer weltweit agierenden akkreditierten Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsorganisation für Produkte und Managementsysteme entwickelt.

Neben der Gründung einer Filiale in Detmold wurde ein weltweites Netzwerk von Repräsentanten geschaffen (z. B. in Brasilien, Chile, China, Iran, Lettland, Ungarn, Südafrika, USA). In Dresden und Detmold sind ca. 80 Beschäftigte für die EPH tätig. Viele der Mitarbeiter verfügen über ein langjähriges Know-how zu Prüfverfahren, Produkten und Technologien. Die große Flexibilität, das hohe Engagement sowie das permanente Bemühen der Mitarbeiter um Kundenzufriedenheit ist ein sehr entscheidender Beitrag für die erfolgreiche Entwicklung der EPH.

Hauptprodukte, die im EPH geprüft werden, sind Holz, Holzwerkstoffe (HWS), Fußböden, Möbel, Fenster und Türen. Dabei werden mittlerweile vielfältige Materialien untersucht, nicht nur Holz/HWS. Im Bereich der Produktzertifizierung liegen die Schwerpunkte bei Zertifizierungen des Emissionsverhaltens (CARB/EPA, E1DE2020, TÜV-PROFiCERT), der Bauproduktenzertifizierung (CE/LBO), der GS-Zertifizierung von Möbeln und speziellen Zertifizierungen (z. B. TMT).

Auch das Spektrum an Managementzertifizierungen wurde über die Jahre deutlich erweitert. Es umfasst z. Z. Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagementsysteme. Es werden auch Überwachungen im Auftrag anderer Zertifizierungsorganisationen durchgeführt z. B. SCS-Floorscore, DIN-CERTCO-Einbruchhemmung, VHI-WPC oder RAL-Möbel Made in Germany. In den letzten Jahren hat sich das Tätigkeitsfeld des Prüfgerätebau sehr erfolgreich entwickelt (Emissionsprüfkammern, Oberflächenprüfgeräte). So wurden europaweit 250 Formaldehyd-/VOC-Prüfkammern installiert und 35 Stoßfestigkeitsgeräte für Fußböden gebaut.

Daneben bietet die EPH kundenspezifische Schulungen zu verschiedenen prüfmethodischen Fragestellungen an, die weltweit nachgefragt werden.

Wir sind stolz auf 70 + 30 Jahre Firmengeschichte und freuen uns auf viele weitere Jahre mit unseren Partnern und Kunden.


Gesundheitstag am IHD

Der 21. September 2022 stand bei uns im IHD ganz im Zeichen der Mentalen Gesundheit. Da psychische Belastungen noch immer stigmatisiert und tabuisiert werden, wollten wir mehr Aufklärung leisten und haben deshalb einen Gesundheitstag in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse ins Leben gerufen.

Von 8 bis 16 Uhr konnten alle Mitarbeiter Fachvorträge mit Experten zu Themen rund um Stress und psychische Erkrankungen besuchen und sich bei einem individuellen Coaching durch einen Psychologen beraten lassen. Außerdem bestand die Möglichkeit, die eigene Herzgesundheit individuell zu analysieren und den persönlichen Stresstypen bestimmen zu lassen. Gemeinsam mit den Experten der TK sprachen die teilnehmenden Kollegen über Stressursachen und Strategien zur Stressbewältigung und erhielten Tipps, wie die Resilienz gestärkt werden kann. Auch beim Qi Gong-Schnupperkurs drehte sich alles um das Thema Entspannung. Die Resonanz der Kollegen zum Gesundheitstag war sehr positiv und wir arbeiten weiterhin dran, gesundheitsfördernde Maßnahmen anzubieten.


Verbundprojekt zur Steigerung der Wohngesundheit gestartet

Um den jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden von schätzungsweise 100 Milliarden Euro, der infolge von krankheitsbedingten Einflüssen bspw. dem Arbeitsausfall durch Rückenschmerzen und unzureichendem Schlaf entsteht, zu begrenzen, bedarf es neuer technischer Innovationen.

Im Rahmen des Verbundvorhabens BioSenssoll mit Hilfe der wachsenden Möglichkeiten der Digitalisierung der Grundstein für die Entwicklung innovativer Möbel, die sowohl gesundheitsfördernd als auch ökoeffizient sind, gelegt werden.

Das Vorhaben verfolgt das übergeordnete Ziel der Steigerung der Wohngesundheit unter den sich wandelnden Nutzungsanforderungen von Möbelkunden und der Gewährleistung der Nachhaltigkeit. Das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) untersucht in diesem Kontext die Entsorgung der resultierenden Möbelkonstruktionen hinsichtlich Ökobilanz und Rezyklierbarkeit. Die frühzeitige Einbeziehung der Anforderungen aus diesen der eigentlichen Nutzung nachgelagerten Prozessen soll eine Wiedergewinnung und eventuelle Aufarbeitung der eingesetzten Aktuator- und Sensorbauteile im Sinne eines nachhaltigen und ressourcenschonenden Materialeinsatzes ermöglichen.

Partner des Projektes:

  • Rolf Benz AG & Co KG
  • Breckle GmbH
  • Universitätsklinikum RWTH Aachen
  • Universität Aachen, Institut für Strukturmechanik und Leichtbau (SLA)
  • Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF

Ansprechpartner im IHD:
Dipl.-Ing. Ronny Lang
ronny.lang@ihd-dresden.de


Bunter Herbst: Umfangreicher Wissenstransfer zu Außenbelägen aus Holz

Nach Abschluss des gemeinsam von IHD und Holzforschung Austria (HFA) bearbeiteten Forschungsprojektes EURODECK im April und Veröffentlichung des Anwenderleitfadens für Holzbeläge im Außenbereich im Mai (siehe IHD-Newsletter#26 05/2022) steht nun der Wissenstransfer über verschiedene Seminare und Fortbildungsveranstaltungen an.

So stellte Claudia Koch von der HFA auf dem 8. Terrassendielenseminar des GD Holz am 29.09.22 neue Forschungsergebnisse zu Konstruktion und Pflege vor (www.gdholz.de/terrassendielen-seminar). Kurz darauf finden in Österreich am 18. und 19. Oktober in Gmunden (OÖ) und Tulln (NÖ) zwei von der HFA organisierte Fachseminare “Terrassen aus Holz – Update 2022” statt, an denen auch Dr. Wolfram Scheiding vom IHD mitwirkt (https://www.holzforschung.at/wissenstransfer/seminare/). Ergebnisse von EURODECK und weiterer Projekte werden – ebenfalls durch Frau Koch – auf der Holzschutztagung der Deutschen Bauchemie am 24.11.2022 vorgestellt; Dr. Scheiding wird dort über Dauerhaftigkeitsprüfungen im Projekt DURATEST berichten (https://veranstaltung.deutsche-bauchemie.de/#/events ). Einen Beitrag zu Außenbelägen aus Holz wird es auch auf dem 11. Europäischen TMT-Workshop geben, der am 02. und 03. März 2023 am IHD in Dresden stattfinden wird (https://www.ihd-dresden.de/de/veranstaltungen/).

Informationen zum Projekt EURODECK werden auch auf www.eurodeck.eu in der Rubrik "Publications" bereitgestellt. Neben dem Projektsteckbrief finden sich dort die Kurzberichte (jeweils in Deutsch und Englisch) sowie Kopien von Artikeln in Fachjournalen.

Der "Anwenderleitfaden für Außenbeläge aus Holz" – gedruckt oder als PDF – kann über die IHD-Website https://www.ihd-dresden.de/de/wissensportal/anwenderleitfaden-fuer-holzbelaege/ bestellt werden.


Veranstaltungsankündigung

  • 12. - 15. Januar 2023 · Domotex · Messe

Newsletter#26 05/2022

Entwicklung biobasierter Beschichtungssysteme als Ersatz für rohölbasierte Produkte

Im Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) wird an der Entwicklung biobasierter NIPU (Non-Isocyanate PolyUrethanes)-Bindemittel sowie daraus herstellbarer Lacke und Öle für die Beschichtung von Holz geforscht.

Beschichtungssysteme auf Basis nachwachsender Rohstoffe sind nach wie vor ein Nischenprodukt. Aufbauend auf schon vorhandenen Forschungsergebnissen im Bereich isocyanatfreier Polyurethane (NIPU) aus nachwachsenden Rohstoffen sollen in einem neuen Forschungsprojekt Voraussetzungen geschaffen werden, die biobasierte Polyhydroxyurethan-Bindemittel (PHU) gegenüber herkömmlichen Polyurethanen (PU) wettbewerbsfähig zu machen. Hierbei liegt der Fokus auf Bindemitteln für Farben und Lacke. Diese Bindemittel werden in Kooperation mit Beschichtungsmittelherstellern eingesetzt, um sowohl schichtbildende Lacke als auch nicht-schichtbildende Öle für Holz herzustellen. Die Formulierungen werden unter Applikationsbedingungen charakterisiert, um Vorzugsvarianten für ein Up-Scaling im technischen Maßstab zu entwickeln.

Die Wissenschaftler des IHD erwarten, dass NIPU-basierte Beschichtungen die Eigenschaften der etablierten Systeme im Bereich der chemischen Beständigkeit und Porosität der Oberfläche sogar übertreffen können. Im Verlaufe des Projektes werden allgemeine Erkenntnisse (Formulierung/Rezeptur) sowie Know-how für die industrielle Synthese/Applikation entwickelt, die sich auch auf andere Polyurethan-Produkte übertragen lassen (z. B. Klebstoffe, Schaumstoffe, Kunstleder, etc.). Langfristig sollen die Ergebnisse des Forschungsprojektes einen Beitrag zum nachhaltigen Ersatz rohölbasierter Polyurethanchemie leisten.

Ansprechpartner im IHD:
Dr. Andreas Fischer
andreas.fischer@ihd-dresden.de


Projekt EURODECK erfolgreich abgeschlossen – Anwenderleitfaden verfügbar

Im April wurde das gemeinsam durch IHD und Holzforschung Austria bearbeitete Forschungsprojekt "Qualitäts- und Bewertungsprogramm für Außenbeläge aus Holz (EURODECK)" abgeschlossen. Wichtigstes Ergebnis ist der "Anwenderleitfaden für Holzbeläge im Außenbereich", mit dem erstmalig ein umfassendes Qualitäts- und Bewertungsprogramm für diese Produktgruppe vorliegt.

Das zweijährige Projekt wurde im EU-Programm CORNET über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e. V. (AiF) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) gefördert. Die Kofinanzierung erfolgte durch deutsche sowie österreichische Unternehmen und Branchenverbände. Im Projekt wurden Qualitätskriterien bzw. Anforderungen sowie Prüf- und Bewertungsmethoden zu Außenbelägen unter Berücksichtigung relevanter Normen und Regelwerke analysiert. Die experimentellen Arbeiten konzentrierten sich auf die Themen Brandverhalten, Festigkeitsprofil, Gefälle/Drainage, Rissbildung sowie mikrobielle Verfärbungen. Informationen zum Projekt finden sich auf der Projektwebsite www.eurodeck.eu.

Besonderheit des Anwenderleitfadens ist der planerische bzw. anwenderzentrierte Ansatz. Dazu werden sieben Nutzungsarten (z. B. Terrasse privat, Terrasse öffentlich) und sechs grundsätzliche Kriterien (z. B. Erscheinungsbild, Barfußeignung) in einer Matrix verknüpft und jeweilige Anforderungsklassen definiert. Die Kriterien werden in Tabellen mit relevanten Eigenschaften und entsprechenden Anforderungen untersetzt. Der Anwenderleitfaden enthält zudem Merkblätter und kompakte Zusatzinfos zu 27 wichtigen Themen sowie Holzartenblätter und speziell erarbeitete Sortiervorschriften für sieben gängige Belagsholzarten.

Der EURODECK-Anwenderleitfaden kann ab 14.06.2022 in gedruckter und elektronischer Form (als pdf) bezogen werden. Informationen dazu finden sich dann auf unserer Website.


Innovationstag Mittelstand des BMWK 2022: Wir sind in Berlin dabei!

Am 23. Juni 2022 ist es endlich wieder soweit: Der Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wird mit mehr als 200 Ausstellern aus allen Regionen Deutschlands zum Schaufenster mittelständischer Innovationstätigkeit auf Bundesebene und zur Kommunikationsplattform des innovativen Mittelstands. Unter dem Claim „Wandel durch Innovationen“ werden bei der Veranstaltung zudem Förderinitiativen und -programme des BMWK und deren enge Verzahnung „von der Idee zum Markterfolg“ vorgestellt.

Bei dem Event präsentieren wir unser Projekt zur Hochwasserschutztür. (https://lnkd.in/eayUQ6V6)

Wie bei allen in Berlin gezeigten Exponaten wurde auch unsere Entwicklung mit BMWK-Fördermitteln unterstützt. Gemeinsamer Nenner aller geförderten Projekte, deren Ergebnisse auf dem Innovationstag vorgestellt werden, ist das Streben nach gutem Leben und Wirtschaften in einer intakten Umwelt und einer Gesellschaft auf solider ökonomischer Basis.
Weitere Informationen: https://lnkd.in/gX49MHgP


Neuer Leiter des Ressorts kaufmännische und technische Verwaltung im IHD

Seit 1. April 2022 ist Dipl.-Wirtsch.-Ing. Tobias Wirth neuer Leiter des Ressorts kaufmännische und technische Verwaltung des IHD. Er folgt damit auf Herrn Dipl.-Kfm. Götz Haake, der sich zum 31. März 2022 in den Ruhestand verabschiedet hat.

Tobias Wirth hat von 2002 – 2008 Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität in Dresden studiert. Direkt im Anschluss an sein Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum in Dresden-Rossendorf. Seit 2012 war Herr Wirth als Projektcontroller im Ressort kaufmännische und technische Verwaltung tätig, dessen Leitung er nun innehat. Bereits im April 2021 wurde ihm der Weg für die Übernahme der neuen Verantwortung durch Erteilung einer Einzelprokura geebnet.

Wir wünschen ihm für seine neue Position viel Erfolg!

Kontakt:
tobias.wirth@ihd-dresden.de


Deutsche Holzschutztagung zum dritten Mal erfolgreich in Dresden

Am 12. und 13. Mai 2022 fand in Dresden die 31. Deutsche Holzschutztagung mit über 100 Teilnehmern und erstmalig im hybriden Format statt.

Über 80 Teilnehmer konnten vor Ort begrüßt werden, 20 verfolgten die Veranstaltung online. Das Fachprogramm mit 20 interessanten Vorträgen war vom Deutschen Fachausschuss Holzschutz zusammengestellt worden; die Organisation vor Ort übernahm das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD).

Eröffnet wurde die Tagung durch Prof. Militz (Georg-August-Universität Göttingen) und Dr. Wolfram Scheiding (IHD) als alter und neuer 1. Vorsitzender des Deutschen Fachausschusses Holzschutz. Das Fachprogramm startete mit Dr. Susanne Bollmus (ebenfalls Uni Göttingen) und den Dauerhaftigkeiten von Mammutbaum- und Scheinzypressenholz; später referierte Andreas Buschalsky aus gleichem Hause zur Dauerhaftigkeitvon WPC. Es folgten Beiträge aus der Praxis von den Holzschutz-Sachverständigen Ulrich Arnold (Castrop-Rauxel) zum Holzschutz in der Denkmalpflege und von Ekkehard Flohr (Dessau) zu Schäden an Hänge- und Sprengwerken. Aufschlussreich war die Gegenüberstellung der Qualitäten kesseldruckimprägnierter Hölzer mit RAL-Gütezeichen sowohl von Fachlieferanten als auch aus Baumärkten, die Dr. Robby Wegner (MPA Eberswalde) präsentierte.

Auf der Tagung wurden ferner neueste Entwicklungen zu nicht-bioziden Vergütungsstoffen mit Schutzwirkung vorgestellt, z. B. mit Zement (Dr. Sebastian Hirschmüller, TH Rosenheim) oder mit Meersalz (Dr. Eckhard Melcher, Thünen-Institut für Holzforschung Hamburg). Junge Wissenschaftler der TU Kaiserslautern und der Universität Göttingen präsentierten ihre Forschungsarbeiten zur Nutzung von Buchenkernholz als Baumaterial sowie zur chemischen Modifizierung mit Zitronensäure und Sorbitol, Textilvernetzern bzw. Lignin. Den Abschluss des ersten Veranstaltungstages bildeten Vorträge von Dr. Tobias Huckfeld (Institut für Holzqualität und Holzschäden, Hamburg) zu unterschiedlichen Artenspektren der Fäulepilze je nach Region bzw. Lage im Gebäude und von Natalie Rangno (IHD) zur Diagnostik von Hausfäulepilzen mit der DNA-Makroarray-Technologie.

Am zweiten Tag stellte Prof. Christian Brischke (Uni Göttingen) ein praktikables Verfahren vor, in dem feuchteschutztechnische Materialkennwerte in die Dauerhaftigkeitsbewertung und die Gebrauchsdauervorhersage eingebunden werden können. Passend hierzu erläuterte Dr. Eva Frühwald Hansson (Universität Lund), die online aus Schweden zugeschaltet war, eine software-basierte Gebrauchsdauervorhersage von Holz. Das anwenderfreundlich gestaltete Tool wird in absehbarer Zeit verfügbar sein; an einer Weiterentwicklung wird gearbeitet. Dr. Burkhard Plinke vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung, WKI Braunschweig, ebenfalls online, stellte Verfahren und Messtechnik zur Detektion von aktivem Insektenbefall mittels Schallanalyse der Fraßgeräusche vor. Dr. Wolfram Scheiding vom IHD resümierte in seinem Vortrag über die mehr als 20 Jahre, in denen thermisch modifiziertes Holz (TMT) kommerziell genutzt wird.

Im letzten Themenblock wurde über den "Tellerand" des Holzschutzes geblickt. Dr. Thomas Schröder (BMEL Ref. Pflanzengesundheit, Bonn) referierte zur phytosanitären Behandlung von Verpackungsholz nach ISPM-15-Standard, und Silke Sous vom Aachener Institut für Bauschadensforderung stellte anschaulich den neuen Schimmelpilzleitfaden des Umweltbundesamtes vor und ging dabei näher auf die differenziert zu betrachtenden Nutzungsklassen ein. Ein Beitrag zur Überarbeitung der Altholzverordnung konnte leider nicht präsentiert werden, ist aber im Tagungsband enthalten.

In seinem Schlusswort zog Dr. Scheiding ein sehr positives Resümee. Die Tagung vermittelte erneute zahlreiche und aktuelle Informationen und ermöglichte einen regen fachlichen Austausch. Die Zahl der Teilnehmer und die Themenvielfalt bestätigten die Bedeutung des Holzschutzes in vielen Bereichen der Wirtschaft bzw. des Bauwesens. Termin und Ort der nächsten Deutsche Holzschutztagung werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Der Tagungsband kann unter https://www.ihd-dresden.de/de/wissensportal/tagungsbaende/ als pdf-Datei bestellt werden.


14. Holzwerkstoffkolloquium – Alles beim Alten?

Am 7. und 8. April 2022 begrüßte das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) über 160 Fachleute zum 14. Holzwerkstoffkolloquium in Dresden. Zahlreiche Vertreter namhafter Holzforschungsinstitutionen des deutschsprachigen Raumes sowie Industrievertreter aus Deutschland und Europa verfolgten interessiert die insgesamt 24 Fachvorträge.

Alles beim Alten? – lautete das diesjährige Thema, aber das war es nicht ganz: Das 14. Holzwerkstoffkolloquium fand erstmals hybrid statt. Pandemiebedingt konnten nur 100 Teilnehmer vor Ort sein, alle anderen verfolgten die Veranstaltung Online.

Prof. Dr. Steffen Tobisch, Institutsleiter des IHD, begrüßte die Teilnehmer im Konferenzzentrum des IHD und dankte den zahlreich erschienenen Gästen und Sponsoren, die zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen. Prof. Tobisch ging auf die Geschehnisse in der Ukraine ein und stellte fest, dass vieles so gar nicht mehr beim Alten ist.

Auch Prof. Dr. Detlef Krug (IHD), der Tagungsleiter und Moderator des ersten Veranstaltungstages, stellte fest, dass das Thema der Veranstaltung „Alles beim Alten?“ in Anbetracht aktueller Entwicklungen sicherlich angezweifelt werde. Als sich das IHD vor einem Jahr für diesen Titel entschied, hatte man vor allem im Blick, dass die mit der Herstellung und Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen befassten Industrien die virusbedingt schwierigen Zeiten erfreulich gut überstanden hatten und der Pandemie trotzen konnten. Möglich wurde dies, weil viele Nutzer in Krisenzeiten auf nachhaltige Materialien, mithin auch auf Holzwerkstoffe, zurückgegriffen, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Im Kreislauf hergestellte Holzwerkstoffe konnten liefern, was in dieser Zeit gefragt war: Saubere, nachwachsende Rohstoffe, gute, gesunde Performance und eine gesicherte, hohe Qualität.

Den fachlichen Teil der Vorträge eröffnete Anemon Strohmeyer (VHI), die zum Thema „Die Holzwerkstoffindustrie in der Krise” referierte. Mit welcher Krise sollte man da anfangen? Coronakrise? Klimakrise? Oder der Krieg mitten in Europa? Das Fazit ihrer Ausführungen lag darin, Materialien und Energie durch geschlossene Kreisläufe und Mehrfachnutzung zu sparen, um auch in Krisen bestehen zu können.

Peter Meinlschmidt (Fraunhofer WKI) knüpfte gleich an dieses Fazit an und erläuterte das Thema „Erkennung und Sortierung von Altholz zur Kaskadennutzung“. Er machte darauf aufmerksam, dass es schon verschiedenste Möglichkeiten gibt, Altholz auch mehrfach zu nutzen und die Verwendung zur Energieproduktion der allerletzte Schritt sein sollte. Für das Erkennen von Holzschutzmitteln und Kunststoffen machte sich Meinlschmidt die NIR-Spektroskopie zu nutze.

Das Thema Nachhaltigkeit zog sich auch durch die nächsten Vorträge. Robert Mohr (Valmet Technologies OY) und Prof. Dr. Detlef Krug (IHD) präsentierten ihre Ergebnisse aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt zum Thema „Recycling von MDF/HDF-Fasern“. Sie stellten anschaulich die Techniken der Rückgewinnung der Fasern dar, wie diese dann aufbereitet und anschließend daraus neue HDF/MDF hergestellt werden. Interessant waren vor allem die durchaus positiven Eigenschaften der Platten mit Recyclingfasern im Vergleich zu den Platten aus nativen Frischholzfasern.

Am Nachmittag des ersten Veranstaltungstages kam wieder der wissenschaftliche Nachwuchs zu Wort. Sieben junge Wissenschaftler stellten engagiert ihre derzeitigen Arbeiten in Kurzvorträgen vor - das Publikum durfte dann seine Favoritin bzw. seinen Favoriten wählen. Den ersten Preis erhielt Sophie-Marie Koch (ETH Zürich) mit ihrem Kurzbeitrag zum Thema „Delignifiziertes Holz als Basis für Zellulose-Matrix-Komposit“. Der zweite bzw. dritte Platz gingen an Lukas Kronester (Technische Universität Dresden) und Christian Huber (BOKU – Universität für Bodenkultur). Das Auditorium beglückwünschte die Gewinner und freute sich auf weitere Arbeiten der jungen Wissenschaftler.

Der rege Erfahrungsaustausch wurde zur traditionellen Abendveranstaltung, in diesem Jahr erstmalig im Carolaschlösschen, gemütlich fortgesetzt.

Am zweiten Veranstaltungstag, der von Prof. Dr. Steffen Tobisch (IHD) moderiert wurde, referierten Reiner Klopfer und Wenchang Shi (beide TU Kaiserslautern) zum Thema Bauen mit Buchenholz aus dem Stamminneren. Im Projekt wurden die Eigenschaften (v. a. Festigkeitssortierung und -bestimmungen) von Buchenholz schlechterer Qualität ermittelt und dann verschiedene Bauteilversuche durchgeführt. Im Ergebnis kann dieses Buchenholz durchaus als Träger verwendet werden.

Max Pramreiter von der BOKU - Universität für Bodenkultur aus Wien berichtete über Ressourceneffiziente Holzwerkstoffe. In seinen Ausführungen stellte er Konzepte und Lösungsansätze vor, die sowohl die Ressourceneffizienz von Holz- und Holzwerkstoffen steigern als auch für Laub- und Nadelholz geeignet sind.

Sehr interessant war auch der Vortrag von Dr. Max Britzke und Phillip Rosenbusch (beide Technische Universität Dresden) zu „Verfahren zur Herstellung eines Papierwabenkerns ohne Klebstoff („Steckwabenkern“)“. Bei dieser neuen Produktentwicklung sind einzelne Papierstreifen klebstofffrei miteinander verzahnt. Sandwichkonstruktionen mit Papierwabenkern bieten Vorteile durch die Reduzierung von Rohmaterial, Klebstoff, Gewicht und Kosten.

Die hohe Teilnehmerzahl und die Diskussionsfreude des Auditoriums zeigten das Interesse an den präsentierten Themen und lassen den Veranstalter auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken. Das nächste Holzwerkstoffkolloquium ist für den 14./15. Dezember 2023 geplant.


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#25 03/2022


Sehr geehrte Newsletter-Abonnentinnen und -Abonnenten,

um Ihre Wünsche und Bedarfe für Inhalte zukünftiger Schulungen, Workshops und Webseminare zu ermitteln,
haben wir eine ca. zweiminütige Umfrage eingerichtet. Es würde uns freuen, wenn Sie sich die Zeit hierfür nehmen würden:

https://survey.ihd-dresden.de/index.php/154743?lang=de

Vielen Dank!


Verbundvorhaben zur Entwicklung von spezifischem Rekultivierungsmaterial für qualifizierte Abdeckung von Bergbauhalden und Altlasten

Am 1. August 2021 startete das Verbundprojekt "WIR! - rECOmine - RekuMat - Entwicklung von spezifischem Rekultivierungsmaterial für qualifizierte Abdeckung von Bergbauhalden und Altlasten". Projektpartner sind das Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS als Projektkoordinator, die Veolia Klärschlammverwertung Deutschland GmbH, die SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH sowie das Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH.

Bei der Erschließung neuer Rohstoffquellen in Form von Bergbauhalden und ähnlichen Altlasten kommt es zu Eingriffen in die Landschaft, z. B. durch das Öffnen teilweise bereits begrünter Standorte. Nach der Rohstoffgewinnung ist eine schnelle und sichere Renaturierung notwendig. Dazu sind geeignete Rekultivierungsmaterialien in entsprechend verfügbaren Volumina erforderlich. Haldenmaterialen, die nach der Gewinnung von Wertstoffen entstehen, weisen in der Regel schlechte bodenphysikalische und/oder chemische Eigenschaften, einen ungünstigen granulometrischen Zustand sowie geringe mikrobiologische Aktivität auf. Auch die zur Zeit eingesetzten Bodenmaterialien, die aufgrund ihrer Herkunft sehr heterogen sind, haben in der Regel unzureichende chemische und mikrobiologische Eigenschaften. Lösungsansatz im RekuMat-Projekt ist der Einsatz von Reststoffen, wie kommunale Klärschlämme sowie abgetragene Substrate aus der Speisepilzproduktion, als Zuschlagstoffe für Abdecksubstrate. Diese Stoffe stehen in der Regel ebenfalls regional zur Verfügung und weisen eine Vielzahl nützlicher Eigenschaften auf, um Abdeckschichten zu verbessern und langfristig zu ertüchtigen.

Das Gesamtziel von RekuMat ist die Entwicklung und Erprobung von funktionalisierten Rekultivierungsmaterialen für qualifizierte Abdeckungssysteme zum Einsatz auf Bergbauhalden (Abb. 1) und Altstandorten sowie zugehöriger Verfahren zur Herstellung und dem Einbau (recomine Newsletter III.2021).

Inhalt des Teilprojektes des IHD sind Untersuchungen zum Einsatz von abgetragenen Pilzsubstraten als Zuschlagstoffe sowie zur Immobilisierung von Schadstoffen. Im Mittelpunkt dieser Untersuchungen stehen die Immobilisierung von Schwermetallen bzw. der Abbau kritischer organischer Stoffe.

Im ersten Schritt erfolgte im Oktober 2021 die Probenahme von potenziellen Rekultivierungs- und Haldenmaterialien von vier Halden im Freiberger Raum. Im zweiten Schritt wurden abgetragene Pilzsubstrate aus der Kulturpilzproduktion und Klärschlammkompostproben aus der Abwasserreinigung für die Untersuchungen bereitgestellt. Die ausgewählten Proben wurden chemisch auf Schwermetalle analysiert und biologisch auf Keimbelastung untersucht sowie durch Wachstumsversuche mit Pilzen und Kresse-Pflanzen getestet. Im Weiteren werden die einzelnen Proben miteinander bzw. mit Hydrogelen kombiniert. Damit sollen die Schadstoffe gebunden bzw. abgebaut und die Verdunstung reduziert werden, zudem soll die Bildung eines Mikroklimas gefördert werden, das für das Wachstum der Mikroorganismen und der Pflanzen förderlich ist.

Um die Funktionalität der im Labormaßstab entwickelten Rekultivierungsmaterialien in gleichbleibender Qualität absichern zu können, sind die Untersuchungen durch die anderen Projektpartner im großtechnischen Maßstab vorgesehen. Wenn das gelingt, wird mit den Ergebnissen aus RekuMat eine schnelle, zuverlässige und ökonomisch sowie ökologisch sinnvolle Renaturierung von Bergbauhalden im Freiberger Raum unter Nutzung von regional verfügbaren Stoffströmen möglich. Die Lösungsansätze sollen auch auf andere Standorte und Regionen übertragbar sein.

Das Verbundvorhaben RekuMat (FKZ: 03WIR1907) wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF innerhalb des Förderprogramms "WIR! – Wandel durch Innovation in der Region" über die Forschungszentrum Jülich GmbH als Projektträger gefördert. Die Laufzeit des Projektes beträgt 36 Monate.

Ansprechpartnerin im IHD:
Frau Natalie Rangno (natalie.rangno@ihd-dresden.de)


Neues Forschungsprojekt zu MDF-Recycling gestartet

Mit Beginn dieses Jahres startete das vom BMWK geförderte Forschungsvorhaben „AbiRec“. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines zweistufigen Recyclingextraktionsverfahrens für die stoffliche Nutzung von Alt-Holzwerkstoffen. Als Modellwerkstoff soll hierbei stellvertretend MDF dienen, die meist überwiegend aus Nadelholzfasern besteht. Um MDF am Lebensende nicht energetisch zu nutzen, sondern einem Recyclingkreislauf zuzuführen, ist eine Zerfaserung als Startpunkt zur Faserrückgewinnung essentiell.

Basierend auf dem Stand der Technik sollen die so gewonnen Fasern anschließend mittels überkritischer CO2-Extraktion extrahiert werden. Somit können zusätzlich in den Fasern enthaltene Harz- und Fettsäuren sowie im Rahmen der Plattenherstellung eingesetzte Hydrophobierungsmittel isoliert werden. Harze und Fette sind unter anderem wichtige sekundäre Rohstoffe für die Farben- und Lackindustrie, die z. B. in der Bindemittelherstellung eingesetzt werden, um gezielt Eigenschaften wie Chemikalienbeständigkeit oder Glanz zu beeinflussen. Die extrahierten Holzfasern und daraus gewonnene Hydrophobierungsmittel können wiederum der MDF-Herstellung erneut zugeführt werden. Durch die Extraktion wird außerdem erwartet, dass ein Teil der auf den Fasern anhaftenden Bindemittel und deren Bruchstücke entfernt werden. Dadurch sollte die Benetzbarkeit der daraus gewonnenen Fasern im Vergleich zu nicht nachbehandelten Recyclingfasern gesteigert und gleichzeitig die Emission, die sonst durch die Bindemittelreste und deren Bruchstücke auftritt, gesenkt werden. Daraus resultierend würden die Fasern für eine Wiederverwendung in der MDF-Herstellung oder auch für andere Anwendungen wie für Dämmstoffe attraktiver werden.

Resultierend soll ein synergistisches Verfahren zur Faserrückgewinnung und CO2-basierten Extraktion etabliert werden. Somit werden aus einer zu recycelnden Komponente (MDF) mehrere Wertstoffe (Fasern, Harze/Fette/Hydrophobierungsmittel) erzeugt, um Stoffkreisläufe weiter zu schließen.

Ansprechpartner am IHD ist:
Dr. Florian Kettner (florian.kettner@ihd-dresden.de)


SIG Science Talk – Bioökonomie

Eine Online-Veranstaltungsreihe der Sächsischen Industrieforschungsgemeinschaft e. V.


Wie lassen sich Ökonomie und Ökologie verbinden? Die Bioökonomie verknüpft Ökonomie und Ökologie auf intelligente Art und Weise und ermöglicht damit biobasiertes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

Sie setzt auf nachhaltig erzeugte, nachwachsende Rohstoffe und auf biobasierte Innovationen.
An welchen Projekten diesbezüglich die Industrieforschung in Sachsen gerade arbeitet, erfahren Sie am 12. April 2022 von 10 - 11 Uhr beim 7. SIG Science Talk zum Thema „Bioökonomie“.
Wissenschaftler aus der Papiertechnischen Stiftung in Heidenau, dem DBI-Gastechnologischen Institut gGmbH Freiberg und dem Sächsischen Textilforschungsinstitut e. V. in Chemnitz berichten und diskutieren zum Thema "Bioökonomie“. Wir laden Sie ein, sich über das aktuelle Forschungsgeschehen in Sachsen zu informieren und mit unseren Referenten in den Dialog zu treten.

Referenten:
Dr. Tiemo Arndt: Impulsvortrag Bioökonomie
Robert Manig (DBI): Die biologische Methanisierung (Nutzbarmachung von biogenem CO₂)
Jens Mählmann: (STFI): Begrünte Fassadenkachel

Der SIG Science Talk ist eine kostenfreie Online-Veranstaltungsreihe, in der Sie Neuigkeiten aus der Forschung der 19 Mitgliedsinstitute der SIG erfahren.

Hier gelangen Sie zur Anmeldung:
https://ihd-event.webex.com/ihd-event-de/onstage/g.php?MTID=eea6e455fe0723843d4a2717066a33eab

Alle bereits stattgefundenen Veranstaltungen können Sie sich gern nachträglich auf unserem Youtube-Kanal „SIG Science Talk“ ansehen.
https://www.youtube.com/results?search_query=sig+science+talk


Neues Prüfverfahren zur Quantifizierung und Klassifizierung der elektrostatischen Aufladung von Fußbodenbelägen

Insbesondere in trockener und kühler Umgebung kann beim Begehen von textilen, elastischen und auch Laminatfußböden eine hohe statische Personenaufladung generiert werden. Damit einher geht das Risiko von plötzlichen, unerwarteten und unangenehmen Entladungen.

Zur Überprüfung solcher elektrostatischen Aufladungen an Bodenbelägen werden im Wesentlichen zwei Normen angewandt; die EN 1815 (elastische und Laminatbodenbeläge) sowie die ISO 6356 (textile Bodenbeläge). Beide Normen beschreiben personengebundene Begehverfahren, die sich im eingesetzten Sohlenmaterial, Untergrund und in der Art und Weise der Begehung unterscheiden. Dennoch gilt in beiden Fällen der Grenzwert für die Personenaufladung von 2 kV.

Begehverfahren, wie sie aktuell normativ Anwendung finden, besitzen eindeutige Defizite. Die Messergebnisse der elektrostatischen Aufladung hängen nicht nur von fixen Größen wie Klima, Material oder Oberflächenbeschaffenheit ab, sondern in erheblichem Maße auch von Parametern, die durch die Prüfperson bestimmt werden. Dabei spielen u. a. die Geschwindigkeit der Trennung des Begehschuhs von der Prüfoberfläche, der Gang oder auch die Kleidung eine Rolle. Die derzeitigen normativen Prüfverfahren sind ungenau, material- und zeitaufwändig und physisch belastend für das Prüfpersonal.

Ausgehend von den Ergebnissen eines vorangegangenen Forschungsvorhabens sollen die mit Hilfe des dort untersuchten Laboraufbaus erworbenen Erkenntnisse in eine technische Lösung überführt werden, die für die oben genannten Fußbodenbeläge funktioniert.

Ziel eines gemeinsamen Forschungsprojektes von TFI und IHD ist deshalb die Entwicklung eines anwendungsreifen Prüfverfahrens zur Quantifizierung und Klassifizierung der elektrostatischen Aufladung von Fußbodenbodenbelägen.

Die Prüfverfahrensentwicklung besteht aus einem Messgerät zur maschinellen Erzeugung und Messung der elektrostatischen Aufladung eines Bodenbelags durch das TFI und der Prüfmethode zur Klassifizierung des Aufladeverhaltens unter Norm- und Praxisbedingungen durch das IHD. Es wird ein maschineller worst-case Bewegungsablauf fokussiert, der mit den Reibpartnern Sohle und Boden eine charakteristische Aufladung erzeugt. Die methodische Auswertung entscheidet dann über die elektrostatische Eingruppierung des Bodenbelages.

Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der marktorientierten Forschung und Entwicklung über das Innovationsförderprogramm INNO-KOM. Projektträger ist die EuroNorm GmbH.

Ansprechpartner für das Vorhaben im IHD:
Petra Schulz (petra.schulz@ihd-dresden.de)


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#24 01/2022

Nachhaltige, biobasierte Herstellung von Paraffin-Emulsionen

Bei der Herstellung von Holzwerkstoffen werden den Partikeln Hydrophobierungsmittel beigemischt. Diese haben die Aufgabe, die Wasseraufnahme der Produkte zu verringern und damit das Quellverhalten positiv zu beeinflussen. Derzeit sind rohölbasierte Hydrophobierungsmittel der Standard in der Holzwerkstoffindustrie.

Wissenschaftler des IHD untersuchen in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt die nachhaltige, Herstellung von biobasierten Paraffin-Emulsionen zur Verwendung als Hydrophobierungsmittel. Hierzu werden Fettsäuren mit einer Kolbe-Elektrolyse umgesetzt, wobei lineare Alkane entstehen. Diese Umsetzung ist sehr nachhaltig und ermöglicht es, auch ohne Erdöl oder Braunkohle Produkte herzustellen, die sich analog zu den klassischen am Markt verfügbaren Hydrophobierungsmitteln verhalten. Im Rahmen der Forschungsarbeiten werden der Einfluss der Elektrolysebedingungen auf die Produktausbeuten erforscht, Hydrophobierungsmittel formuliert und diese auf ihre Eigenschaften hin untersucht. 

Das Projekt mit dem Förderkennzeichen 49MF210070 wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderrichtlinie INNO-KOM Modul "Marktorientierte Forschung und Entwicklung" gefördert.

Anprechpartner im IHD:
Dr. Andreas Fischer (andreas.fischer@ihd-dresden.de)
Clemens Taube (clemens.taube@ihd-dresden.de)


Biogener Beschichtungsstoff als Flammschutz für OSB

Im modernen Holzbau werden OSB-, Furnierwerkstoffe oder Spanplatten für den Schall- und Brandschutz sowie für tragende und aussteifende Beplankungen verwendet.

Zu den am häufigsten verwendeten Holzwerkstoffen gehören Grobspanplatten (OSB). Sie bestehen aus Spänen mit Längen von 100 mm ‑ 150 mm und Breiten von 10 mm ‑ 15 mm. Bevorzugt finden OSB Anwendung als aussteifende Beplankung, Unterbau, Dampfbremse oder Trittschalldämmung von z. B. Außenwandkonstruktionen und Fassaden (6,6 Mio. m²/a), Innenwänden (2,5 Mio. m²/a) oder auch Böden (4,7 Mio. m²/a).

Durch die Klassifizierung von Holzprodukten als "normalentflammbar" gehen für OSB jedoch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten als Bauelement in Gebäudeklassen 4 und 5, Schulen, Krankenhäusern oder Verkaufsstätten verloren, da in solchen Fällen "Schwerentflammbarkeit" gefordert ist.

Holzprodukte können zwar durch Zusatz von Flammschutzmitteln (FSM) zur Schwerentflammbarkeit ertüchtigt werden, allerdings gehen damit häufig eine Reihe von Nachteilen einher. So werden entweder hohe Einsatzmengen (> 30 wt-%) notwendig oder die Materialeigenschaften (E-Modul, Quellverhalten oder Beschichtbarkeit) ändern sich ungünstig. Des Weiteren tauchen Probleme mit der Kompatibilität der verwendeten Materialien auf und bedingen die Erhöhung einzusetzender Mengen an Bindemittel. Die Entwicklung und Einbindung neuer, effektiver, nachhaltiger und umweltfreundlicher FSM in holzbasierte Bauprodukte ist daher von hoher Wichtigkeit.

Forschungsgegenstand eines neuen Projektes am IHD ist die Entwicklung eines Verfahrens für die Anwendung eines biokompatiblen, biogenen und universell einsetzbaren Beschichtungsstoffs zur Modifikation von OSB-Strands für die Herstellung schwerentflammbarer mehrschichtiger Spanplatten. Neben den flammhemmenden Eigenschaften kann der Zusatz zudem als zusätzlicher Haftvermittler fungieren, wodurch Problemen mit Kompatibilität und Eigenschaftsverlust vorgebeugt werden kann. Das Erreichen des Ziels kann zu einem verstärkten Einsatz von OSB zur Anwendung in Gebäudeklassen 4 und 5 als deutlich ökologischeres Substitut zu mineralischen oder kunststoffbasierten Baumaterialien führen.

Das Projekt mit dem Förderkennzeichen 49MF210054 wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderrichtlinie INNO-KOM Modul "Marktorientierte Forschung und Entwicklung" gefördert.

Ansprechpartner im IHD:
Dr. Daniel Hafner (daniel.hafner@ihd-dresden.de)


Neues Gesicht am IHD

Seit 1. Oktober 2021 unterstützt Herr Dr. Olaf Röder das Team des IHD als neuer Koordinator für Forschung und Entwicklung. Der diplomierte Maschinenbauer übernimmt die Arbeit von Mathias Rehm, der sich nach langjähriger Tätigkeit am IHD am 31. Dezember 2021 in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat.

Durch seine langjährige Erfahrung im Bereich der Entwicklung von Technologien, Anwendungen und Geschäftsfeldern bringt Dr. Röder Fachwissen und Branchenkenntnisse aus verschiedensten Themengebieten mit ins IHD. Als Mitgründer zweier Technologieunternehmen verfügt er über Erfahrungen in der Arbeit an der Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie.

In seiner Funktion als Koordinator F&E unterstützt Herr Dr. Röder die Fachressorts bei der Ausrichtung an Forschungsmärkten und Fachtrends sowie bei der strategischen Entwicklung von Kernkompetenzen und Geschäftsfeldern.

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!


13. Fenster- und Türenkolloquium - Programm veröffentlicht

Am 3. März 2022 laden das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) und das Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie (EPH) zum 13. Fenster- und Türenkolloquium nach Dresden ein.

Die Themen der Veranstaltung reichen von der Restaurierung von historischen Fenstern, über die Nachhaltigkeit, Praxistauglichkeit und Innovation von Kaschierfolie für Fensterprofile bis hin zu wärmereflektierenden Holzbeschichtungen im Außenbereich.
Die praxisorientierte Veranstaltung richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, an Vertreter der Forschung sowie an Sachverständige und bietet Raum für fachliche Diskussionen sowie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch untereinander.
Sie wendet sich auch an Konstrukteure, Produktmanager und Qualitätsbeauftragte von Herstellerbetrieben, Zulieferern, Bauträgern und Architekten.

Programm und Anmeldeformular finden Sie unter https://www.ihd-dresden.de/de/veranstaltungen/veranstaltungsdetailseite/12-fenster-und-tuerenkolloquium-1/


31. Deutsche Holzschutztagung

Die 31. Deutsche Holzschutztagung findet – nach einer Zwangspause – am 12. und 13. Mai 2022 in Dresden statt, erneut organisiert vom Institut für Holztechnologie Dresden (IHD). Initiiert und inhaltlich gestaltet wird diese Tagungsreihe vom Deutschen Fachausschuss Holzschutz, in dem Forschungs- und Prüfinstitute, Unternehmen, Verbände, Behörden sowie Sachverständige vertreten sind.

Das vielfältige Programm greift wieder aktuelle Themen aus den Bereichen Wirtschaft, Normung und Wissenschaft auf und schlägt dieses Mal einen Bogen von der Dauerhaftigkeit und neuen Schutzkonzepten über den Holzbau, die Gütesicherung und die Diagnostik bis hin zur Gebrauchsdauer. Mit Beiträgen zu Schimmelpilzen, Altholz und Holzpackmitteln wird über den "Tellerrand" des Holzschutzes geschaut.

Zielgruppen sind Holz- und Bautenschützer, Architekten, Bauplaner, Sachverständige, Sanierer, Zimmerer, Holzverarbeiter und -verwender, Vertreter von Forschungs- und Prüfinstitutionen sowie von Behörden und Verbänden.

Der Deutsche Fachausschuss Holzschutz und das IHD als Organisator würden sich freuen, Sie als Teilnehmer in Dresden begrüßen zu dürfen. Wir planen die Durchführung der Holzschutztagung als Hybridveranstaltung.

Unter https://www.ihd-dresden.de/de/veranstaltungen/veranstaltungsdetailseite/31-deutsche-holzschutztagung/ finden Sie das Tagungsprogramm mit Informationen zu den Örtlichkeiten und Hotelempfehlungen. Dort können Sie sich auch online registrieren.


IHD/EPH-Messenews

Leider kann die Domotex 2022 aufgrund der Pandemie nicht wie gewünscht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Dennoch möchten wir Ihnen unser Messeportfolio in digitaler Form vorstellen:https://www.eph-dresden.de/de/aktuelles/domotex-2022/

Dort finden Sie auch zu jedem Thema einen Ansprechpartner. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wenn Sie Fragen oder Anregungen haben.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Durchstöbern unseres digitalen Messestandes und hoffen, Sie auf der nächsten Domotex im Jahr 2023 wieder begrüßen zu dürfen.


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#23 10/2021

Holzschutzbuch in dritter Auflage ab Oktober im Handel

Am 15. Oktober 2021 erscheint das Fachbuch "Holzschutz. Holzkunde – Pilze und Insekten – Konstruktive und chemische Maßnahmen - Technische Regeln – Praxiswissen" in der 3., überarbeiteten und erweiterten Auflage. Das Buch erscheint im Carl Hanser Verlag München sowohl in gedruckter Form als auch als e-book; hier sind die Kapitel auch einzeln erhältlich.

Das Fachbuch "Holzschutz" geht auf die sogenannte "rote Reihe" zurück; eine Folge verschiedener Fachbücher für den technischen Bereich, die bereits in der 70er Jahren im damaligen Fachbuchverlag Leipzig erschienen waren und die in Fachkreisen sehr geschätzt wurden. Der Carl Hanser Verlag hatte den Fachbuchverlag Leipzig nach der Wende übernommen und die Fachbuchreihe später neu belebt.

Das Holzschutzbuch (Erstauflage 2015) entstand in enger Zusammenarbeit von IHD und Sächsischem Holzschutzverband. Alle sechs Autoren sind Verbandsmitglieder; zwei davon sind wissenschaftliche Mitarbeiter des IHD, die übrigen selbstständige Sachverständige für Holz- und Bautenschutz. Autorenseitig wurde das Buchprojekt durch Dr. Wolfram Scheiding koordiniert, der Ressortleiter Biologie/Holzschutz im IHD ist.

Im Lehrbuch selbst sind alle wichtigen Aspekte des vorbeugenden und des bekämpfenden Holzschutzes verständlich aufbereitet – es dient als Lehr- und Nachschlagewerk und als Ratgeber für die Praxis des Holzschutzes und richtet sich an Studenten, Architekten, Bauingenieure und Bauausführende.

Weitere Infos zum Buch finden sich unter

https://www.hanser-kundencenter.de/fachbuch/artikel/9783446465787.


Innovationspreis für Strandkorbsauna

Bei der Preisverleihung des Existenzgründerpreises der Lübecker Wirtschaft übergab Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz am 8. September 2021 die Auszeichnungen für die innovativsten Ideen der Region.

Über den ersten Platz, bei dem mit 5000 Euro dotierten Existenzgründerpreis, durften sich am Ende die Lübecker Torsten und Thomas Sauer freuen. Die beiden Brüder entwickelten eine Korbsauna – eine Kombination aus Strandkorb und Sauna. Bis Ende Oktober werden die ersten 100 Stück in Lübeck produziert sein.

Das Prinzip: Geöffnet ist sie ein Strandkorb, geschlossen ist sie eine Sauna. Sie soll an jedem Ort ganzjährig alleine oder zu zweit nutzbar sein. Gründer Torsten Sauer will so nach eigenen Angaben das Lebensgefühl des Sommers in den Winter übertragen, es spürbar machen und zwei Leidenschaften vereinen.

„Menschen, denen ich von unserer Korbsauna erzählt habe, waren von der Vorstellung sofort begeistert“, schildert der ausgebildete Zimmermann und heute in Lübeck lebende Diplom-Ingenieur Torsten Sauer. Der Mann für die Technik ist sein Bruder Thomas, Gebäudeplaner und technischer Ingenieur. Gemeinsam haben sie im November 2018 die Korbsauna GmbH gegründet. Zum Start in die neue Selbstständigkeit haben die Brüder viel Unterstützung vom maßgeblich an der Entwicklung beteiligten Ressorts Physik und Bauteile des Instituts für Holztechnologie Dresden (IHD) bei der Realisierung ihrer Idee bekommen.


"Möbel Made in Germany"

EPH als Fremdprüfer anerkannt


Das akkreditierte Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie (EPH) erweitert seinen Service im Bereich der Produktüberwachung um die Prüfung zum Erlangen des Geographischen-Herkunfts-Gewährzeichens „Möbel Made in Germany“ (MMIG) nach RAL-RG 0191.

Dipl.-Ing. Oliver Bumbel (EPH Dresden) und Herr Jürgen Korf (NIMM-EPH Detmold) nahmen dazu am 16. Juni 2021 an einer Schulung des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie e. V. (VDM) und der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e. V. (DGM) teil. Die DGM ist die Kennzeichnungs- und Überwachungsstelle für das Zeichen. Beide Auditoren stehen interessierten Unternehmen ab sofort als Ansprechpartner zu Inhalt und Ablauf der Werksprüfung zur Verfügung.

Unter der RAL 0191 hat das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) Anforderungen und Begriffsbestimmungen festgelegt, die zusammen mit dem VDM und der DGM entwickelt wurden. Ziel ist es sicherzustellen, dass der wesentliche Herstellungsvorgang in Deutschland erfolgt, mit dem das Produkt seine für den Verbraucher maßgebende Qualität und charakteristischen Eigenschaften erhält.
Das Kernelement der Prüfung mit regelmäßiger Überwachung ist die Erfassung der zu zertifizierenden Produkte mit Bauteilen und Lieferanten, den erbrachten Konstruktionsleistungen, vorhandenen Systemen zur Sicherung der Produktqualität, dem Nachweis der Produktqualität und dem Herstellungsprozess. Die detaillierte Prüfung der Voraussetzungen erfolgt während einer Werksprüfung.

Ansprechpartner im EPH:

Oliver Bumbel (oliver.bumbel@eph-dresden.de)                                                       
Jürgen Korf (juergen.korf@eph-dresden.de)


13. Fußbodenkolloquium in Dresden

Das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) veranstaltet vom 4. bis 5. November 2021 sein traditionelles Fußbodenkolloquium.

Es wendet sich an Hersteller von Holz-, Kork-, MMF- und Laminatfußböden, deren Zulieferer, Händler, Fußbodenleger, Sachverständige und Wissenschaftler. Das Fußbodenkolloquium findet in diesem Jahr erstmals in hybridem Format statt. So können Sie entscheiden, ob Sie in Präsenz oder online teilnehmen wollen.
Das Programm bietet interessante Vorträge zu Themen wie beispielsweise „Neues aus der Normung“, „Fußbodenkühlung und Estrichfeuchte“ oder dem „HotSpot-Prüfverfahren“. Natürlich spielt auch das Thema Nachhaltigkeit bei der Veranstaltung eine Rolle. Berichtet wird u. a. zu den Themen Zirkulare Produktkreisläufe und biobasierte Bodenbeläge. Auch diesmal wird es wieder einen Block aus Speedvorträgen zu aktuellen Themen aus Forschung und Entwicklung, begleitet von einer Postersession, geben.
Nutzen Sie die Gelegenheit, Neuigkeiten aus dem Bereich der Fußbodenbeläge zu erfahren und mit Kollegen der verschiedenen Branchen ins Gespräch zu kommen!

Aufgrund der Corona-Pandemie findet das Kolloquium im hybriden Format statt, die Teilnehmerzahl vor Ort ist begrenzt.

Bitte beachten Sie, dass die Plätze zur Präsenzteilnahme bereits ausgebucht sind. Eine Anmeldung zur Online-Teilnahme ist weiterhin möglich.

Aktuell gilt bei unseren Veranstaltungen die 2G/PCR-Regel. 

Das ausführliche Programm und die Anmeldung finden Sie unter: https://www.ihd-dresden.de/de/veranstaltungen/veranstaltungsdetailseite/13-fussbodenkolloquium-1/


14. Holzwerkstoffkolloquium in Dresden

Fast alle mit der Bearbeitung von Holz befassten Industrien haben die virusbedingt schwierigen Zeiten erfreulich gut überstanden, sie konnten der Pandemie trotzen.

Möglich wurde dies, weil viele Nutzer in Krisenzeiten auf nachhaltige Materialien, mithin auch auf Holzwerkstoffe, zurückgegriffen haben, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Im Kreislauf hergestellte Holzwerkstoffe konnten liefern, was in dieser Zeit gefragt war: Saubere, nachwachsende Rohstoffe, gute, gesunde Performance und eine gesicherte, hohe Qualität. 
Das 14. Holzwerkstoffkolloquium stellt Fragen nach dem Grund, warum sich diese Werkstoffe so krisenfest gezeigt haben. Wir thematisieren das „Design for Recycling“ und die Hybridisierbarkeit der Holzwerkstoffe sowie die robusten Technologien und verlässlichen Lieferketten, die für die stabile Verwendung gesorgt haben. Welchen Beitrag leisten Holzwerkstoffe für die neue Normalität nach Corona?

Nutzen Sie die Möglichkeit zum fachlichen Austausch mit Experten und Fachkollegen unseres Hauses. 

Aufgrund der Corona-Pandemie findet das Kolloquium im hybriden Format statt, die Teilnehmerzahl vor Ort ist begrenzt.

Bitte beachten Sie, dass die Plätze zur Präsenzteilnahme bereits ausgebucht sind. Eine Anmeldung zur Online-Teilnahme ist weiterhin möglich.

Aktuell gilt bei unseren Veranstaltungen die 2G/PCR-Regel. 

Das Programm und die Anmeldung finden Sie unter https://www.ihd-dresden.de/de/veranstaltungen/veranstaltungsdetailseite/holzwerkstoffkolloquium/


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#22 07/21

Fachbereich Schadensanalyse

Die Schadensanalyse hat sich am IHD seit vielen Jahren etabliert. Dabei reichen die Anfragen von Themen aus der Produktentwicklung, über Reklamationen bis hin zu Bewertungen von Schadensfällen vor Gericht. In vielen Fällen betrifft dies Produkte aus der Holz- und Holzwerkstoffbranche.

Immer häufiger werden jedoch auch Anfragen aus völlig anderen Branchen bearbeitet. Zur Lösung der Aufgaben analysieren die Experten am IHD mit Hilfe modernster Technik aufgetretene Schadensbilder, interpretieren die Ergebnisse und erarbeiten auf Wunsch mit dem Kunden mögliche Lösungswege.

Dieses Fachgebiet wird seit Juni 2021 von Dr. Florian Kettner repräsentiert. Er fungiert als zentraler Ansprechpartner für Anfragen und vermittelt dann ggf. im Haus zu Experten im jeweiligen Fachbereich oder koordiniert intern verschiedene Methoden, die dann in einem Untersuchungsbericht zusammengefasst werden. Dieses Vorgehen ermöglicht die Lösung komplexer Fragestellungen, für die unterschiedliche Analysenmethoden – von wissenschaftlichen Methoden bis hin zu Norm-Prüfungen – kombiniert und bewertet werden müssen, um der Ursache auf die Spur zu kommen.

Nähere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer Homepage unter https://www.ihd-dresden.de/de/fachgebiete/schadensanalyse/


Das IHD zu Gast beim SIG Science Talk

Eine Online-Veranstaltungsreihe der Sächsischen Industrieforschungsgemeinschaft e. V.


Prozesse und Technologien sind wesentliche Einflussfaktoren auf Zeit und Kosten und damit bestimmend für die Ressourcenoptimierung der Wirtschaft. Nur Unternehmen mit effizient funktionierenden Prozessen und modernen Technologien bestehen im ständigen Wettbewerb.

Welche innovativen Technologien die Mitglieder der SIG bereits entwickelt haben, um auch in Ihrem Unternehmen Zeit, Aufwand und somit auch Kosten zu sparen, erfahren Sie im nächsten SIG Science Talk am 15. Juli 2021 von 10.30 – 11.30 Uhr.

Wissenschaftler aus dem Cetex Institut in Chemnitz, dem Kunststoff-Zentrum Leipzig (KUZ) und dem Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) berichten und diskutieren zum Thema „Technologien und Prozesse“. Wir laden Sie ein, sich über das aktuelle Forschungsgeschehen in Sachsen zu informieren und mit unseren Referenten in den Dialog zu treten.

Referenten:

Sebastian Nendel (Cetex): „Von chaotischer Lagerhaltung und monotoner Tätigkeit zur automatisierten Fertigung in der Textilindustrie“
Tino Jacob (KUZ): "Mikrospritzguss für die Medizintechnik"
Marco Mäbert (IHD): „Hochfrequenztechnologie zwischen Holz und Kunststoff“

Der SIG Science Talk ist eine kostenfreie Online-Veranstaltungsreihe, in der Sie Neuigkeiten aus der Forschung der 19 Mitgliedsinstitute der SIG erfahren.

Hier gelangen Sie zur Anmeldung:
https://attendee.gotowebinar.com/register/2722895881557442319

Alle bereits stattgefundenen Veranstaltungen können Sie sich gern nachträglich auf unserem Youtube-Kanal „SIG Science Talk“ ansehen.

Haben auch Sie Ideen für Forschungsprojekte – kontaktieren Sie uns! Detaillierte Informationen zur SIG und Ihren Mitgliedern finden Sie unter www.sig-forschung.de.


Beständigkeit gegenüber Mikrokratzern zuverlässiger bewerten

Die Mikrokratzbeständigkeit ist ein wichtiges Qualitätskriterium für Fußboden- und Möbeloberflächen und daher Gegenstand mehrerer Prüfnormen (DIN EN 16094, DIN EN 438-2, CEN/TS 16611).

Zur Bestimmung der Mikrokratzbeständigkeit kommt das Martindale-Gerät zur Anwendung, bei der die zu prüfende Oberfläche durch ein Scheuermaterial mit einem bestimmten Druck und mit einer festgelegten Frequenz für eine festgelegte Zykluszahl beansprucht wird.

Kritisch im Zusammenhang mit dem Prüfverfahren ist, dass es keine standardisierten Scheuermaterialien gibt. Anpassungen im Herstellungsprozess handelsüblicher, prinzipiell geeigneter Scheuervliese können jedoch mit Eigenschaftsänderungen des Scheuermaterials einhergehen und zu nicht reproduzierbaren Prüfergebnissen und resultierenden Fehlbewertungen führen. Ähnlich gelagert sind die Schwierigkeiten mit Referenzmaterialien bzw. Oberflächen, welche der Überprüfung des Verfahrens und zur Chargenkontrolle der Scheuervliese dienen. Bedingt durch sich ändernde Trends und anderweitige Marktanpassungen ist eine ständige Verfügbarkeit ein- und desselben Materials hier ebenfalls nicht gewährleistet und schränkt die Möglichkeiten einer zuverlässigen Überprüfung der Scheuermaterialien enorm ein.

Zur Behebung der genannten Probleme sollen im Rahmen eines Forschungsvorhabens von IHD und TFI neuartige Scheuermaterialien mit definierten Materialeigenschaften entwickelt werden, die als standardisierte normative Prüfmittel zukünftig Anwendung finden sollen. Weiterhin steht die Entwicklung eines Hochglanzreferenzmaterials mit festgelegten physikalischen Eigenschaften im Vordergrund. Im Zuge der Realisierung von Scheuer- und Referenzmaterial gilt es, das bestehende Prüfverfahren anzupassen und zu verbessern. Das Martindale-Gerät als solches bildet aber weiterhin die Grundlage für die Bestimmung der Mikrokratzbeständigkeit, so dass vorhandene Prüfgeräte weiterhin eingesetzt werden können und das Prinzip der Prüfung gleichbleibt.

Für die Entwicklung der Scheuermaterialien setzt das TFI die aus der Textilherstellung bekannte Tuftingtechnologie ein, mit der exakte und reproduzierbare Strukturen erzeugt werden können. Schwerpunkt am IHD bilden die Entwicklung des neuen Referenzmaterials sowie der adaptierten Prüfmethode. Ferner soll auch untersucht werden, inwieweit die bisherige visuelle Beurteilung des Kratzbildes durch moderne Bilderfassungs- und -verarbeitungstechniken ersetzt werden könnte.

Ansprechpartner am IHD:                                          Ansprechpartner am TFI:
Dr. Tobias Meißner                                                     Dr. Ansgar Paschen
tobias.meissner@ihd-dresden.de                         a.paschen@tfi-aachen.de


Strandkorb oder Sauna?

Die Brüder Torsten und Thomas Sauer hatten die Idee, Strandkorb und Sauna zu kombinieren und so entstand die weltweit erste „korbsauna“. Das Wellness-Doppel der korbsauna beruht auf einem einfachen Prinzip: Geöffnet ist sie ein Strandkorb, geschlossen eine Sauna. Ausprobieren kann man sie bereits im Nordsee-Heilbad Büsum.

„Menschen, denen ich von unserer korbsauna erzählt habe, waren von der Vorstellung sofort begeistert“, schildert der ausgebildete Zimmermann und heute in Lübeck lebende Diplom-Ingenieur Torsten Sauer. Der Mann für die Technik ist sein Bruder Thomas, Gebäudeplaner und technischer Ingenieur. Gemeinsam haben sie im November 2018 die Korbsauna GmbH gegründet. Zum Start in die neue Selbstständigkeit haben die Brüder viel Unterstützung vom maßgeblich an der Entwicklung beteiligten Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) bekommen.

Die 2 m² große, 1,75 Meter hohe korbsauna, die durch eine seitliche Tür betreten und verlassen werden kann, wird im Saunamodus über einen Ofen mit 230 V-Anschluss betrieben. Zu zweit kann sie im Handumdrehen vom Strandkorb zur Sauna umgebaut werden.

Langlebig, ökologisch und voll wiederverwendbar – das ist die außen harte und innen smarte korbsauna.


Neue technische Möglichkeiten im Brandlabor

Prüfkammer zur Bestimmung der optischen Rauchdichte und Toxizität


Die Entwicklung sowie die Auswirkungen eines Brandes werden von einer Vielzahl sich bedingender Faktoren beeinflusst. Der sich bildende Rauch ist dabei eines der ersten Brandmerkmale. Zudem geht vom Rauch eine Gefahr aus, die nicht zu unterschätzen ist. Wichtig ist daher, dass bei der Beurteilung des Brandverhaltens von Materialien neben wichtigen Parametern wie der Entflammbarkeit auch das Rauchverhalten Berücksichtigung findet.

Das IHD ist seit dem 2. Quartal dieses Jahres in der Lage, das Rauchverhalten mit einer speziellen Einkammerprüfung an verschiedenen Materialien zu testen. Mit der dafür zur Verfügung stehenden Smoke Chamber der Fa. Wazau GmbH ist es möglich, die optische Rauchdichte nach EN ISO 5659-2 zu bestimmen. Zusätzlich zu den nach Norm vorgegebenen Bestrahlungsstärken von 25 kW/m² und 50 kW/m² kann auch jede beliebige Bestrahlungsstärke von 1 kW/m² bis 50 kW/m² für Forschungszwecke genutzt werden. Ein weiterer Zusatz ist die optionale Kopplung mit einem FT-IR zur Analyse der Rauchgase. Das ermöglicht die Messung der Konzentration ausgewählter Elementen im Rauchgas, um eine Einschätzung zur Toxizität im Brandfall oder beim Entstehungsbrand zu geben.


Forschung zu umweltschonenden Holzschutzcoatings

Die Entwicklung neuartiger, umweltschonender Holzschutzcoatings für bewitterte Holzbauteile auf Basis funktionalisierter Plasmabeschichtungen sowie der entsprechenden Applikationstechnologien ist Ziel eines aktuellen Forschungsvorhabens am IHD. Der Fokus des Projektes liegt dabei auf der Substitution konventioneller antimikrobieller Holz- und Filmschutzwirkstoffe durch mechanisch-physikalische Wirkmechanismen der Plasmabehandlung sowie auf der Nutzung des antimikrobiellen Potenzials konventioneller UV-, Flamm- und Filmschutzadditive. Orientierend wird zudem das Nutzungspotenzial von Flammbehandlungen für biozidarme bzw. biozidfreie Holzschutzbeschichtungen untersucht.

Hauptnutzer der neuen Beschichtungssysteme und -technologien sind kleine und mittlere Unternehmen der Säge- und Holzindustrie, Hersteller von Holz-Bauelementen wie Fenstern, Türen oder Fassaden sowie Anbieter von Plasma-, Beflammungs- und Dosiertechnik.

Das Projekt mit dem Förderkennzeichen 21502 BR wird in Kooperation mit INNOVENT e. V. Technologieentwicklung (Jena) bearbeitet, startete Anfang des Jahres und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderrichtlinie Industrielle Gemeinschaftsförderung gefördert.


Forschungsprojekt zur Erhaltung von stark mikrobiell geschädigtem Schriftgut

Der sich vollziehende Klimawandel stellt den Kulturgutschutz vor neue Herausforderungen, die sich auch in der konservatorischen und restauratorischen Bearbeitung von Objekten bemerkbar machen.

Für Schriftgut sind neben Brandschäden vor allem Wasser- bzw. Feuchtigkeitsschäden ein ernstes Problem. Auch infolge von anhaltend ungünstigen oder kurzzeitig extremen Klimabedingungen in Räumen können sich gravierende Schimmelpilzschäden entwickeln, die zu komplexen Schadensbildern an Papierobjekten führen können.

Bereits in der Vergangenheit sind solche Schäden aufgetreten und gefährden nicht nur Kulturgut, sondern sind eine gesundheitliche Belastung für alle Personen in Kultureinrichtungen. Mit dem heutigen Stand der Forschung existiert noch keine Behandlungsmethode, die eine schadstofffreie, objektschonende Abtötung und tiefenwirksame Entfernung von Schimmelpilzbestandteilen auf Papierobjekten bewirkt.

Ziel eines kürzlich am IHD gestarteten Forschungsprojektes ist deshalb die Entwicklung einer neuen, praxistauglichen und umweltfreundlichen Methode zur Auflösung und Entfernung des Schimmels von historisch wertvollen Handschriften und Druckwerken. Mittels neuartiger, enzymatisch basierter Dekontaminierung sollen solche Objekte restauriert und bewahrt werden. Das zu entwickelnde Verfahren soll auch in der Zukunft für ähnliche Schadensereignisse anwendungsbereit zur Verfügung stehen.

Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und in Kooperation mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, dem Zentrum für Bucherhaltung Leipzig sowie dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung Würzburg bearbeitet.


DGNB erkennt Label erneut an

Nach der erstmaligen Anerkennung des Labels „TÜV PROFiCERT-product Interior PREMIUM“ durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) im Januar 2019 für die Produktgruppen „textile und elastische Bodenbeläge“, wurde das Label und der damit verbundene Standard nun erneut als VOC-Emissionsnachweis durch die DGNB anerkannt und auf weitere Produktgruppen übertragen.

Es wurde jeweils für die Qualitätsstufe 4 der Kriterienmatrix im Kriterium „ENV1.2 Risiken für die lokale Umwelt“ der Version 2018, Gebäude (Anlage 1) für die Zeilen 20 (Versiegelungen, 2K-PU-Lacke, PU Bodenbeschichtungen), 23 (EP-Beschichtungen), 47a (Fertigprodukte aus Holzwerkstoffen für Innenräume) und 48 (Holzwerkstoffe für konstruktiven Holzbau) der Liste „DGNB Anerkannter Standard“ aufgenommen. Das Gültigkeitsdatum für die anerkannten Zeilen ist der 12.06.22. Als Überwachungs- und VOC-Prüfstellen für das TÜV-PROFiCERT-Label sind die EPH GmbH und die TFI Aachen GmbH tätig.

Auch die Sentinel Haus Institut GmbH aus Freiburg hat sich von der verlässlichen Sicherheit und Transparenz des Labels überzeugt und es auf seiner Label-Website für gesunde und nachhaltige Bauprodukte ebenfalls veröffentlicht.


Veranstaltungsankündigung


Newsletter#21 04/2021

5. Holzanatomisches Kolloquium – Programm jetzt online

Am 9. und 10. September 2021 veranstaltet das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) gemeinsam mit der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik der TU Dresden das 5. Holzanatomische Kolloquium.

Der traditionsreiche Holzforschungsstandort Dresden mit zahlreichen Instituten, Organisationen und Unternehmen rund ums Holz bietet beste Voraussetzungen für ein solches Fachkolloquium.

Die Holzanatomie als eine sehr alte Teildisziplin der biologischen Naturwissenschaften bietet auch heute noch großes Potenzial. Moderne Anwendungsbereiche sind z. B. Strukturanalytik, Nanotechnologie, Materialwissenschaften oder Bionik. Im diesjährigen Programm stehen u. a. Vorträge zu Themen wie Angewandte Holzanatomie, Holzartenbestimmung und funktionelle holzbasierte Materialien. Das komplette Programm finden Sie online unter https://www.ihd-dresden.de/de/veranstaltungen/. Aufgrund der Corona-Pandemie findet das Kolloquium erstmals in hybridem Format statt. Bei einer Anmeldung bis zum 9. Juli 2021 wird ein Frühbucherrabatt gewährt.


Neues vom Deutschen Fachausschuss Holzschutz

Anfang des Jahres fand eine Sitzung des Fachausschusses Holzschutz statt. In einer turnusmäßigen Wahl wurde Dr. Wolfram Scheiding zum neuen 1. Vorsitzenden für die nächsten vier Jahre gewählt.

Der studierte Forstwissenschaftler leitet seit 1999 das Ressort Biologie/Holzschutz am Institut für Holztechnologie Dresden (IHD), arbeitet seit 2011 im Fachausschuss mit und ist auch in der Holzschutznormung aktiv. Scheiding folgt Prof. Holger Militz von der Georg-August-Universität Göttingen nach, der den Fachausschuss, unterstützt von Dr. Susanne Bollmus aus gleichem Hause, zehn Jahre mit großem Engagement leitete. Als 2. Vorsitzender wurde Dr. Peter Jüngel von der Kurt Obermeier GmbH & Co. KG für eine weitere Amtszeit bestätigt; der auch Obmann des Fachausschusses 1 "Holz- und Brandschutzmittel" der Deutschen Bauchemie e. V. ist.

Auf der Sitzung wurden weiterhin die Grundsätze zur Arbeit des Fachausschusses diskutiert und verabschiedet. Zudem wurde beschlossen, den offiziellen Namen in "Deutscher Fachausschuss Holzschutz" zu ändern, um den Wirkungsbereich deutlicher herauszustellen.

Im Fachausschuss Holzschutz engagieren sich aktuell 20 Experten aus Forschung und Lehre, Wirtschaft, Behörden, Verbänden sowie Sachverständige, um im deutschsprachigen Raum den Holzschutz zukunftsorientiert weiterzuentwickeln und damit die Verwendung von Holz im Außenbereich zu fördern. Wichtigste Aufgabe ist die Organisation der Deutschen Holzschutztagung, die seit 1954 im meist zweijährigen Rhythmus stattfindet. Der Fachausschuss führt seit 2011 die Arbeit der ehemaligen Deutschen Gesellschaft für Holzforschung (DGfH) auf diesem Gebiet fort.

Kontaktdaten zu allen Mitgliedern und Informationen zur Holzschutztagung finden sich auf der kürzlich aktualisierten Website des Fachausschusses www.holzschutztagung.de.


Recyclinggerechte Konstruktion von Funktionsbeschlägen

Dem Förderaufruf „Recyclinggerechte Verwendung von Holz bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe“ (FNR) folgend, hat das IHD gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Holzforschung (HOFZET®) eine Projektskizze eingereicht. Thema des Projektes ist die Recyclinggerechte Konstruktion von Funktionsbeschlägen für Kastenmöbel.

Für die Fertigung moderner Kastenmöbel wie Schränke oder Truhen werden heute eine Vielzahl unterschiedlicher Bauteile und Materialien verwendet. Dadurch können die Funktionen des Möbels zuverlässig gewährleistet werden. Gleichzeitig wird jedoch das Recycling des Möbels erheblich erschwert, da die Bestandteile mit teuren Anlagen und aufwendigen Verfahren wieder getrennt werden müssen. Als einfachstes Beispiel lässt sich eine Schraube anführen, die zwei Holzbretter miteinander verbindet. In der Aufbereitung wird zunächst das Holz mit Mahlwerken aufgebrochen und die Metallteile anschließend mit Magneten oder Wirbelstromabscheidern getrennt. Daher sind, aus Sicht des Recyclings, Möbel aus Vollholz und Naturmaterialien mit möglichst geringen Mengen von Metallen und anderen holzfremden Materialien am leichtesten wiederverwertbar.

Während für einfache Beschlags- und Verbindungselemente wie Schrauben alternative Lösungen (z. B. Holznägel) bestehen, gilt dies nicht mehr für die typischerweise aus Metall gefertigten Scharniere. Hier setzt unser Projekt an, mit dem wir ein Scharnier entwickeln wollen, das einerseits möglichst einfach recycelbar ist und andererseits alle sonstigen Anforderungen eines konventionellen Möbelscharniers erfüllt.

Basis des neuen Scharniers ist ein aus Naturmaterialien gefertigtes Textil. Derartige Textilscharniere sind nicht neu, bisher jedoch mit den Möbeln fest verklebt und können die Einstellbarkeit eines Metallscharniers somit nicht nachbilden. Im Projekt wird daher ein Mechanismus aus Holz entwickelt, der das Textil spannen kann und somit eine Einstellbarkeit realisiert. Weiterhin wird untersucht, inwiefern sich Textilien eignen, um andere Bauteile wie Türdämpfsysteme zu ersetzen. Dazu wird dem Textil ein „Formgedächtniseffekt“ verliehen. Dieser wird während der Fertigung im Textil erzeugt und beruht auf unterschiedlichen Spannungsverhältnissen in den Textillagen. Infolge dieser Spannungsunterschiede verkrümmt sich das Material in einer vorher festgelegten Weise und kann somit dazu eingesetzt werden, Türen zuzuhalten oder sanft zu schließen.

Der Beginn des Forschungsvorhabens ist Anfang des nächsten Jahres angesetzt.


EPH kooperiert mit SATRA in UK im Rahmen der UKCA-Kennzeichnung

Mit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ist die britische UKCA-Kennzeichnung (UK Conformity Assessed) für Bauprodukte zum 1. Januar 2021 in Großbritannien rechtsgültig geworden. Diese beruht auf Designated Standards, die die gleiche Rechtsgrundlage wie harmonisierten Normen für die CE-Kennzeichnung haben und für Bauprodukte in UK und Nordirland anzuwenden sind.

Bis zum 31. Dezember 2021 ist eine gleichberechtigte CE- und/oder UKCA-Kennzeichnung zulässig. Danach ist nur noch die UKCA-Kennzeichnung möglich. Dafür hat das EPH als Europäisch Notifizierte Prüf- und Zertifizierungsstelle für seine Kunden in der Fußbodenbranche mit dem SATRA Technology Centre Ltd eine in UK notifizierte Stelle als Partner akquirieren können, die ebenfalls auf dieses Produktsegment spezialisiert ist und UKCA-Zertifikate auf Basis von EPH-Dokumenten ausstellen kann. Dies betrifft Produkte, die über eine CE-Kennzeichnung auf Basis der harmonisierten Normen EN 14041/EN 14342 oder EN 14904 im System 1 oder 3 verfügen.


3. Platz beim 27. Sächsischen Preis für Umformtechnik 2021

Jost Zubrytzki, Absolvent der Hochschule für Technik und Wirtschaft im Studienfach Produktionstechnik, wurde beim 27. Sächsischen Preis für Umformtechnik für seine vom Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) betreute Diplomarbeit zum Thema: „Untersuchungen zum Verdichten von Birkenfurnier und deren Einfluss auf ausgewählte Festigkeitseigenschaften“ mit dem 3. Platz ausgezeichnet.

Seit 1995 wird jährlich zur Förderung innovativer Leistungen des wissenschaftlich – technischen Nachwuchses auf dem Gebiet der Umformtechnik der Dr.-Rolf-Umbach-Preis ausgelobt und vergeben.

Die Preisverleihung fand in diesem Jahr virtuell im Rahmen der 27. Sächsischen Fachtagung Umformtechnik zum Thema „Beiträge der Umformtechnik für eine nachhaltige Mobilität“ statt.

Die Grundlage seiner Diplomarbeit beruht auf einem Patent von Dr.-Ing. Wilhelm Klauditz. In diesem Patent wird ein Verfahren beschrieben, bei dem Pappelfurnier chemisch behandelt, rein kaltverdichtet und abschließend getrocknet wird. Dieses Verfahren wurde im Rahmen seiner Diplomarbeit am IHD erfolgreich nachgestellt. Unterstützung erhielt er dabei durch Kollegen aus dem Fachgebiet Chemie (Sebastian Kniep, – chemischer Aufschluss und Verfahren, Dr. Martin Fischer - Bereitstellung der Grundlagenliteratur), dem Fachgebiet Werkstoffe (mit seiner Pressentechnik und dem Fachwissen), sowie dem Fachgebiet Physik (Frau Faust – Prüfung Probenmaterial, Frau Bogatzki – Anmischen der Lauge, Herr Feuersenger – fachliche und praktische Betreuung) des IHD. Seitens der HTW stand Herr Prof. Dr.-Ing. Lutz Lachmann vom Fachbereich Produktionstechnik Herrn Zubrytzki im Rahmen der Bearbeitung seines Themas zur Seite. Dass das Verfahren bzw. deren Modifikation erfolgreich war, zeigte sich am erhaltenen Material in Form

  • einer Überführung des inhomogenen in ein annähernd homogenes Holzgefüge,
  • der erheblichen Steigerung der Zugfestigkeit um mehr als das Dreifache sowie in der
  • Erhöhung der Biegefestigkeit um rund 50 %.

Zusätzlich wies das modifizierte Material eine signifikante Steigerung seiner Flexibilität und Biegsamkeit auf. Im Rahmen der Diplomarbeit konnte in das Material während des Verdichtens erfolgreich eine Wellengeometrie eingebracht werden. Weiterhin konnte die Zugfestigkeit des Birkenfurniers durch die Modifikation stark erhöht werden, wodurch es jetzt mit einer Reihe an metallischen und nichtmetallischen Werkstoffen konkurrieren kann.


Neue Thermodesorptions-Gaschromatographie-Kombination am IHD

Dank einer Förderung des SMWA konnte das IHD kürzlich seinen analytischen Gerätepark um eine Thermodesorptions-Gaschromatographie-Kombination mit massenspektrometrischem Detektor (TDS-GC-MS) erweitern.

Durch das neue Gerät erhöht sich einerseits der Probendurchsatz bei der Analytik flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) aufgrund kürzerer Zykluszeiten und Analysenverschachtelung, andererseits erfolgt ein Wegfall kostenintensiver Flüssigstickstoffkühlung durch verbesserten und flexibleren Aufbau der Kühlfallenarchitektur mit Peltierkühlung. „Durch die Neuanschaffung können wir unsere Prüfungen effektiver gestalten, höhere Empfindlichkeiten realisieren, was uns natürlich auch in der Forschung voranbringt“, so Prof. Dr. Mario Beyer, Ressortleiter Chemie/Umwelt am IHD.

Flexiblere Einsatzmöglichkeiten in der Forschung basierend auf der frei wählbaren Kombination von Adsorptionsbetten und Kühlfallenfüllungen sowie die Möglichkeit der Rückgewinnung bereits desorbierter Raumluftproben für Methodenoptimierungen sind weitere Vorteile des neuen Gerätes.

Ansprechpartner im IHD:
Enrico Zönnchen (+49 351 4662 217, enrico.zoennchen@ihd-dresden.de)


14. Holzwerkstoffkolloquium - Call for Paper

Das IHD ruft zum Call for Papers für das 14. Holzwerkstoffkolloquium, dem Branchentreffen der europäischen Holzwerkstoffhersteller und deren Partner, am 9. und 10. Dezember 2021 in Dresden auf. Einreichungen von Abstracts sind bis 3. Juni 2021 möglich!

Fast alle mit der Bearbeitung von Holz befassten Industrien haben die virusbedingt schwierigen Zeiten erfreulich gut überstanden, sie konnten der Pandemie trotzen. Möglich wurde dies, weil viele Nutzer in Krisenzeiten auf nachhaltige Materialien, mithin auch auf Holzwerkstoffe, zurückgegriffen haben, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Im Kreislauf hergestellte Holzwerkstoffe konnten liefern, was in dieser Zeit gefragt war: Saubere, nachwachsende Rohstoffe, gute, gesunde Performance und eine gesicherte, hohe Qualität.

Unter dem Motto „Alles beim Alten – Holzwerkstoffe krisenfest“ rufen wir Sie zur Einreichung von Vorträgen zu den angeführten Themenschwerpunkten auf und bitten, wie in den letzten Jahren auch, um Kurzbeiträge unserer jungen Wissenschaftler – der Zukunft der innovativen deutschen Holzwerkstoffindustrie.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.ihd-dresden.de/de/veranstaltungen/veranstaltungsdetailseite/holzwerkstoffkolloquium/.


Veranstaltungsankündigung


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Newsletter#20 12/2020

Flammschutzmittel direkt aus dem Holz?

Hohe Brandschutzanforderungen beispielsweise im Holzbau, Innenausbau oder Fahrzeugbau erfordern den Einsatz von Flammschutzmitteln, um die flammhemmenden Eigenschaften der in diesen Verwendungsbereichen meist als normal entflammbar eingestuften holz- und kunststoffbasierten Materialien zu verbessern.

Aufgrund einer zunehmend kritischeren Bewertung konventioneller Flammschutzmittel im Hinblick auf deren ökologische und toxikologische Eigenschaften sowie vor dem Hintergrund einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Materialentwicklung wird aktuell verstärkt nach Möglichkeiten gesucht, umweltfreundliche Flammschutzlösungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu entwickeln und somit konventionelle Flammschutzmittel zu ersetzen. Aber wie kann nun Holz beim Flammschutz helfen? Bekannt ist bereits, dass einige inhaltsstoffreiche Baumarten (z. B. Kiefer- und Eichenarten) feuerbeständiger sind als andere Hölzer. Es wird vermutet, dass der flammhemmende Charakter u. a. durch die im Holz und insbesondere in der Rinde enthaltenen Gerbstoffe und andere polyphenolische Inhaltsstoffe verursacht wird.

Ziel eines Forschungsprojektes im IHD ist daher die Entwicklung biobasierter Flammschutzlösungen auf Basis von Holz- und Rindenextraktstoffen, die einem umweltverträglichen und nachhaltigen Brandschutz von Holz und holzbasierten Materialien dienen sollen. Das geplante Vorhaben führt zu völlig neuartigen Nutzungskonzepten von bis dato stofflich kaum verwerteten Holz- und Rindenbestandteilen und zur Entwicklung neuartiger Flammschutzformulierungen für Holz und holzbasierte Materialien.

Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Verfahren zur Gewinnung bzw. Isolierung der Inhaltsstoffe, der Ermittlung von deren Struktur-Eigenschaftsbeziehungen und der Untersuchung der Wechselwirkung dieser im Hinblick auf Materialverträglichkeit und Flammhemmung.

Ansprechpartner im IHD:
Dr. Lars Passauer
lars.passauer@ihd-dresden.de


Forschungs- und Entwicklungsprojekt SmartePflege startet

Innovative Produkte mit intelligenten Assistenzfunktionen könnten die Pflegeprozesse in der häuslichen Umgebung für die Pflegekraft erleichtern und den Pflegebedürftigen mehr Selbstständigkeit zu Hause ermöglichen.
Das USEability LAB am IHD startet nun ein vom BMWi gefördertes neues Forschungs- und Entwicklungsprojekt zu diesem Thema.

Das Ziel dieses Projekts ist es, neuartige oder neu strukturierte Prozesse in der häuslichen Pflege zu beschreiben, in denen Produkte mit technischen Assistenzfunktionen in den Pflegeablauf unterstützend einbezogen werden können. Am Markt verfügbare Produkte aus den Bereichen Smart Home und Ambient Assisted Living sollen auf ihre Eignung zur Pflegeunterstützung hin untersucht und bewertet werden. Es soll eine Auswahl getroffen werden, welche Produkte mit intelligenter Assistenzfunktion und welche Gebäudesteuerungs- oder Assistenzsysteme einen Mehrwert in der Anwendung für Bewohner (Pflegebedürftige) und das Pflegepersonal bieten.

Durch die neu zu entwickelnden Pflegeabläufe können:

  • die Selbstständigkeit Pflegebedürftiger erhöht und der Hilfebedarf reduziert,
  • Belastungen für den Pflegebedürftigen (Sturzgefahr, Verletzungsgefahr) reduziert,
  • ergonomische Arbeitsbedingungen von Pflegenden (Arbeitsplatz- und Arbeitsumfeldgestaltung) verbessert und der notwendige Kraftaufwand reduziert,
  • die Aufgabenanzahl für Pflegende reduziert und
  • Ausstattungsvorgaben für typische Wohnsituationen bei häuslicher Pflege unter Einbeziehung von Produkten mit intelligenter Assistenzfunktion in Bestandsgebäuden erarbeitet werden.

Das Vorhaben erstreckt sich insgesamt über 30 Monate. Als Ergebnis sollen Beispiellösungen in Musterzimmern eingesetzt und überprüft werden. Es ist geplant, alle Ergebnisse während des Entwicklungsprozesses durch Probandentests zu verifizieren. Darüber hinaus soll die notwendige Vernetzung von Produkten mit intelligenter Assistenzfunktion und Gebäudesteuerungs- oder Assistenzsystemen, zugeordnet zu Pflegeschritten, dokumentiert werden. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf den relevanten Informationsflüssen zwischen Systemen, Pflegenden und bei Bedarf auch Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen.

Es ist geplant, einen Gestaltungskatalog für typische Wohnsituation bei häuslicher Pflege unter Einbeziehung von Produkten mit intelligenter Assistenzfunktion für Bestandsgebäude vorzulegen. Darin soll eine Zuordnung geeigneter Produkte mit intelligenter Assistenzfunktion zu den relevanten Szenarien der häuslichen Pflege enthalten sein.

Das Projekt mit dem Kennzeichen 49MF 200084 wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Ansprechpartner im IHD:
Susanne Trabandt
susanne.trabandt@ihd-dresden.de

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Wärmereflektierende Holzbeschichtungen

Die deutsche Bundesregierung ist bestrebt, bis zum Jahr 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen.
Der Primärenergiebedarf soll dabei um 80 % vermindert und der verbleibende Energiebedarf überwiegend durch erneuerbare Energien gedeckt werden.

Gleichzeitig ist mit einem erhöhten Energiebedarf zur Kühlung von Gebäuden zu rechnen, da eine Erhöhung der mittleren Jahrestemperatur von 2,1 K vorausgesagt wird. Der Bedarf nach innovativen Lösungen zur Verminderung der Gebäudeaufheizung durch solare Einstrahlung wird daher ansteigen.

Ein Ansatz zur Vermeidung der Aufheizung von Gebäuden ist es, die solare Wärmestrahlung unmittelbar beim Auftreffen auf das Objekt zu reflektieren. In Teilen Südeuropas werden aus diesem Grund seit jeher Steinhäuser weiß gestrichen, um die Wärmestrahlung zurückzuwerfen und so erträgliche Innenraumtemperaturen zu erhalten. Diesem Grundgedanken der Wärmereflexion folgend, existieren seit einiger Zeit Fassadenfarben, die spezielle IR‐reflektierende Pigmente enthalten. Aus dem Bereich des Holzbaus sind solche Beschichtungen, die Wärmestrahlung wirkungsvoll reflektieren können, nicht bekannt.

Ein aktuelles Forschungsprojekt hat die Entwicklung einer solchen IR-reflektierenden Holzbeschichtung für den Einsatz im Außenbereich zum Ziel. Primäres Ziel ist es, die Oberflächentemperatur durch Reflexion der IR-Strahlung zu verringern. Erwartet werden als sekundäre Effekte Verbesserungen des Langzeitverhaltens der Beschichtungen und des Holzes als Folge der reduzierten thermischen Belastung. 
In ersten Schritten wird das Verhalten verschiedener Pigmente bezüglich ihrer IR-reflektierenden Eigenschaften untersucht. Dazu werden die IR-Pigmente in unterschiedliche Bindemittel eingearbeitet und auf Holz appliziert. Zur Beurteilung der Reflexionseigenschaften wird die IR-Spektroskopie mit einem dafür geeigneten technischen Aufbau herangezogen. Als begleitende Information wird die Oberflächentemperatur der beschichteten Prüfkörper bei Auftreffen von Wärmestrahlung gemessen.

Neben den Reflexionseigenschaften müssen gängige Beschichtungseigenschaften erfasst und beurteilt werden. 
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der marktorientierten Forschung für den Mittelstand über das Innovationsförderprogramm INNO-KOM. Projektträger ist die EuroNorm GmbH.

Im Rahmen des Projektes werden auch studentische Arbeiten angeboten. Aktuelle Ausschreibungen finden Sie unter folgendem Link:
https://www.ihd-dresden.de/fileadmin/user_upload/pdf/IHD/UeberUns/Karriere/Wissenschaftliche_Arbeiten/IR-reflektierende_Holzbeschichtung.pdf

Ansprechpartner für das Vorhaben „ThermoReflexWoodCoat“:
Dr. Tobias Meißner (IHD)
tobias.meissner@ihd-dresden.de


EPH erweitert Prüfkammerkapazität

Bedingt durch die zunehmende Nachfrage nach Prüfungen von Formaldehyd- und VOC-Emissionen aus verschiedenen Produkten wie Holzwerkstoffen, Fußböden, Möbeln und Beschichtungen hat das Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie GmbH (EPH) in Dresden seine Prüfkammerkapazität deutlich erweitert.

Seit Oktober 2020 stehen zusätzlich 15 Edelstahlprüfkammern mit einem Volumen von je 0,225 m³ zur Verfügung. Die Anzahl der Prüfkammern liegt nunmehr bei insgesamt 92. Weitere Prüfkammern sind derzeit im Aufbau. Gegenwärtig wird eine 36 m³-Prüfkammer für Formaldehyd- und VOC-Prüfungen in Betrieb genommen. Das Unternehmen verspricht sich davon, u. a. die Vorlaufzeiten von Aufträgen für Emissionsprüfungen zu verkürzen, um zukünftig flexibler auf Kundenanfragen reagieren zu können. Das nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditierte Prüflabor des EPH führt in seinem Laborbereich für Chemische Prüfungen u. a. Emissionsprüfungen nach nationalen und internationalen Regelwerken wie CARB/EPA, ChemVerbotsV, Blauer Engel und weitere für Kunden aus dem In- und Ausland durch. Zu-dem ist das EPH Lieferant von Prüfkammersystemen und Gasanalyseapparaturen für nationale und internationale Unternehmen.

https://www.eph-dresden.de/de/pruefgeraeteschulungen/pruefkammersysteme/



Das IHD veranstaltet vom 4. bis 5. November 2021 sein traditionelles Fußbodenkolloquium. Wir rufen hiermit zur Einreichung von Vorträgen zu den angeführten Themenschwerpunkten auf (Call for Papers).

Das Kolloquium wendet sich an Hersteller von Holz-, Kork-, MMF- und Laminatfußböden, deren Zulieferer, Händler, Fußbodenleger, Sachverständige und Wissenschaftler. Die Tagungssprache ist deutsch. Ausgewählte englische Beiträge sind willkommen.

Einsendeschluss für die Abstracts ist der 30. Mai 2021. Bei Fragen zu Einreichungen wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Rico Emmler (E-Mail: rico.emmler@eph-dresden.de) oder Petra Schulz (E-Mail: petra.schulz@ihd-dresden.de)

Foto: © Hamberger Flooring GmbH & Co. KG


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#19 06/2020

Die Liebe zum Holz in Zeiten von Corona

Glücklicherweise ist Holz nicht prädestiniert für einen Virenbefall. So übersteht es als Material unbeschadet diese schwierige Zeit und stellt uns immer wieder vor interessante Fragen, deren Lösungen einen besseren Einsatz, eine Erhöhung der Effizienz bei der Verwendung dieser wertvollen Ressource oder neue Produktmöglichkeiten versprechen.

Für uns selbst ist es nicht ganz so einfach. Mit Ernst, mit Respekt, aber ohne Angst versuchen wir die Situation zu meistern. Eigentlich natürliche Dinge – Hygiene, Niesetikette (die Armbeuge vor den Mund!), Desinfektion und Abstand – bekommen ganz neue Bedeutungen und bestimmen unseren Alltag. Die Besinnung auf die jetzt notwendigen Regeln zeigt uns, wie teilweise sorglos wir damit umgegangen sind und wie glücklich die Zeiten ohne Pandemie eigentlich waren.

Und erst die neuen Techniken! Die Kollegen der IT sind die wichtigsten Helfer im IHD und verdienen fast schon Kilometergeld. Unsere Kollegen werden mit ihrer Hilfe zu Spezialisten im Umgang mit elektronischer Kommunikation – intern wie extern – und halten ganze Projekttreffen in virtuellen Räumen ab. Sie präsentieren, diskutieren, auditieren und prüfen rein elektronisch und „remote“, wie es so schön heißt, mit Kamera und Bildschirm. Auf der anderen Seite des Kabels sitzen Kollegen und Partner, die ihre Dokumente präsentieren und sich tapfer an die Netikette halten: Die Bandbreite muss geschont werden – wer nichts zu sagen hat, schaltet Mikro und Kamera aus. Der wichtigste Satz zurzeit: Bin ich zu hören, seht Ihr mich?

Wir sind für unsere Kunden und Partner da und zeigen Zuverlässigkeit in diesen Zeiten. Wir vermitteln eine neue Normalität und die Zusicherung, dass auch jetzt mit uns zu arbeiten ist. Dieses Bekenntnis und Versprechen ist auch für uns selbst wichtig und gibt uns Rückhalt.

Und ehrlich: Der Händedruck zur Begrüßung kann selbst durch beste Kameras oder dickstes Internet nicht ersetzt werden . Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er wiederkehren wird – fest, bestimmt und dann ganz sicher frisch gewaschen.

Bleiben Sie gesund und bleiben Sie am Holz.


Sächsische Industrieforschungsinstitute gemeinsam im Kampf gegen Corona

Medizinische Schutzausrüstung war in den letzten Wochen Mangelware. Zahlreiche Mitglieder der Sächsischen Industrieforschungsgemeinschaft e. V. (SIG) unterstützten je nach Ihren Möglichkeiten sächsische Krankenhäuser im Kampf gegen Corona.

Einige SIG-Institute, wie beispielsweise das ITW in Chemnitz, das ILK in Dresden, das Cetex und das STFI in Chemnitz sowie das IHD in Dresden, fertigen Bauteile für Gesichtsschutzmasken im 3D-Druckverfahren. An den 3D-gedruckten Maskenhaltern aus Kunststoff wurde händisch eine Folie und ein Gummiband befestigt und schon waren die Gesichtsmasken einsatzfähig. Die Masken wurden in den jeweiligen Regionen kostenfrei an Krankenhäuser und Altenheime verteilt. „So wurden bei uns im IHD ca. 60 Masken pro Tag hergestellt, die  Krankenschwestern und –pflegern der Uniklinik Dresden und anderen städtischen Kliniken sehr dankbar annahmen,“ berichtet Prof. Dr. Steffen Tobisch (Institutsleiter des IHD und Vorstandsvorsitzender der SIG). 

Um Stoffe für Mundschutze herzustellen, hat das STFI in Chemnitz seine Versuchsanlagen im Extrusionsvliesstoffbereich auf die Produktion von Feinfaservliesstoff (Meltblown) umgestellt und arbeitete teilweise bereits an der Kapazitätsgrenze. Neben mehreren sächsischen Unternehmen gehören Kunden in ganz Deutschland und zunehmend auch aus dem europäischen Ausland zu den Abnehmern.
Als sogenannte SMS-Struktur werden die Meltblown-Vliesstoffe im Verbund mit Spinnvliesstoffen zu Schutzmasken verarbeitet, die im Zuge der Covid19-Pandemie dringend benötigt werden. Weil das Material sehr gute Filterwirksamkeiten besitzt, konnten einige Abnehmer bereits für ihre Masken die FFP2-Qualität erreichen. Ganz aktuell wurde dem im STFI produzierten Vliesstoffverbund eine Bakterienfilterwirksamkeit von 99,5 % bestätigt.

Auch aus Freiberg gab es Unterstützung. Das FILK Freiberg beteiligte sich an der Entwicklung eines sogenannten „anspruchslosen“ Beatmungsgerätes. Prof. Dr.-Ing. Matthias Kröger vom Institut für Maschinenelemente, Konstruktion und Fertigung an der Bergakademie Freiberg tüftelte in Zusammenarbeit mit der Grubenwehr der Reichen Zeche in Freiberg in Anlehnung an den Bergbau an einem einfachen Beatmungssystem, das alle wesentlichen Funktionen erfüllt, ohne Elektronik und elektrischen Antrieb auskommt und nur Druckluft oder Sauerstoff benötigt. Für die Prototypen, die bereits im Test sind, lieferte das FILK Freiberg Silicon basierte Elastomermembranen als Dichtungsmaterial.


11. Europäischer TMT-Workshop in Dresden - Neuer Termin

Der 11. Europäische TMT-Workshop, veranstaltet vom Institut für Holztechnologie Dresden (IHD), konnte aufgrund der aktuellen Einschränkungen nicht wie geplant im Mai stattfinden.

Neuer Termin ist nun der 3./4. Dezember 2020.

Der Europäische TMT-Workshop wird seit 2003 durch das IHD organisiert - einige Jahre nach der Markteinführung von thermisch modifiziertem Holz (TMT). In jenem Jahr fand auch erstmals die European Conference of Wood Modification (ECWM) statt. Beide Konferenzen können auf viele erfolgreiche Veranstaltungen zurückblicken. Voraussichtlich wird die kommende Veranstaltung der letzte eigenständige TMT-Workshop sein, da diese Veranstaltungsreihe 2022 mit der European Conference on Wood Modification (ECWM) zusammengeführt werden soll.

Mit dem Workshop sollen insbesondere Unternehmen unterstützt werden, mit thermisch modifiziertem Holz erfolgreich zu sein. Zur Zielgruppe gehören Anlagenhersteller, Thermoholzhersteller, Verarbeiter und der Holzhandel. Das ausführliche Programm und die Anmeldung finden Sie hier.

Die Konferenzsprache ist Englisch.


Neue Website der Fachzeitschrift holztechnologie

Recherche in 700 Fachartikeln möglich


Seit 6. Mai 2020 ist der neue Internetauftritt der Fachzeitschrift holztechnologie online. Nach einer umfangreichen technischen, optischen sowie inhaltlichen Überarbeitung präsentiert sich die Website www.holztechnologie.de in einem modernen Design.

Alle ab 2005 erschienenen Ausgaben und Fachbeiträge – versehen mit bibliographischen Angaben und Abstracts – sind übersichtlich dargestellt. Neben der optischen Verjüngung und der Verfügbarkeit in englischer Sprache stand vor allem die Einführung einer Recherchefunktion im Fokus. Ab sofort ist es möglich, in den ca. 700 Fachbeiträgen über verschiedene Filter nach Jahr, Ausgabe, Autor sowie Schlagworten zu recherchieren. Beiträge und komplette Ausgaben können direkt per Downloadfunktion als PDF-Datei angefordert werden.
Auf der neuen Website finden Sie weiterhin Informationen zu Abonnements und Probeabonnements sowie zu Mediadaten und Hinweisen für Autoren. Manuskripte und Themenvorschläge können gern bei der Redaktion (Chefredakteurin: Annett Jopien, annett.jopien@ihd-dresden.de) eingereicht werden.

Die von 1960 bis 1990 regelmäßig erschienene und 2005 neu aufgelegte wissenschaftlich-technische Zeitschrift erscheint sechsmal jährlich und berichtet interdisziplinär über Forschungs- und Entwicklungsergebnisse aus den Bereichen der Holzkunde, Holz- und Verbundwerkstoffe, Bindemittel, Holzvergütung und -bearbeitung, Oberflächentechnologie und Möbel. Aktuelle Informationen zu Tagungen und Messen, Fachpublikationen sowie Neuigkeiten aus der Branche und Wissenswertes aus Lehre und Weiterbildung runden das Spektrum ab. Alle Fachbeiträge sind von unabhängigen Gutachtern geprüft.
Herausgeber der Fachzeitschrift holztechnologie sind Prof. Dr. rer. nat. Steffen Tobisch vom Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH und Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ vom Institut für Naturstofftechnik, Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik der TU Dresden. Der Deutsche Holzwirtschaftsrat e. V. (DHWR) ist Pate der Zeitschrift.


Wieder erhältlich: Die IHD-Holzmustersammlung

Das IHD hat seine im letzten Jahr ausverkaufte Holzmustersammlung wieder neu aufgelegt. Ab sofort kann diese käuflich erworben werden.

Die Sammlung besteht aus 21 Holzartenmustern in den Abmessungen 140 mm x 70 mm x 10 mm. Im beiliegenden Informationsblatt werden die Herkunft der Baumarten und die Eigenschaften der Holzarten erläutert. Die Holzmustersammlung eignet sich ausgezeichnet als Lehrmaterial, als Hilfsmittel für Architekten, Baufachleute und Holzhändler sowie als Geschenk.

Hier gehts zur Holzmustersammlung.


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#18 01/2020

Wolfhorst Wehr verstorben

Am 5. Januar 2020 verstarb mit Dipl.-Holzwirt Wolfhorst Wehr, Träger des Bundesverdienstkreuzes, ein Gründungsmitglied des Trägervereins des Instituts für Holztechnologie Dresden e. V. Herr Wehr war seit 1992 Mitglied des Trägervereins, wirkte bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 2006 als Vorstandsmitglied, von 1995 bis 1998 als Vorstandsvorsitzender. Wolfhorst Wehr führte den Vorstand mit Herz und Seele.

Seine jahrelangen Erfahrungen als Geschäftsführer der Verbändegemeinschaft Wiesbaden, bestehend aus dem Verband der Deutschen Büromöbelindustrie e.V., dem Fachverband der Sitzmöbel- und Tischindustrie e.V. sowie dem Bundesverband der Deutschen Bürsten- und Pinselindustrie e.V., kamen dem Institut sehr zugute. In seinen aktiven Jahren beriet er das IHD in Personalfragen zu Haushaltplänen, zur Forschungskonzeption sowie zum Marketing. Weiterhin unterstützte er die Fachveranstaltungen und Messeauftritte des Instituts. Gerade in den Jahren der Gründung und Neuausrichtung des IHD nahm Wolfhorst Wehr in allen Fragen zur Existenz und zur Sicherung des Stabilisierungsprozesses des IHD eine überzeugend konsequente Haltung ein. So diente die von ihm angeregte erste Satzungsänderung des Trägervereins der Stärkung des Vorstandes und einer guten Führung des Institutes. Auch bei der schwierigen Bestandswahrung und den Klärungsgesprächen mit der Treuhand war er durch seine unerschütterliche Haltung stets helfend an der Seite des IHD.

Im Rahmen seiner Geschäftsführertätigkeit in der Verbändegemeinschaft Wiesbaden verbreitete er die vom IHD erarbeiteten Leistungsangebote für die einzelnen Branchen der Holz- und Möbelindustrie und warb erfolgreich um Neukunden für das Qualitäts- und Umweltmanagement und für die Zertifizierung der Unternehmen durch das IHD. Er wies immer wieder auf die Bedeutung des Institutes bezüglich der Vergabe von CE-Zeichen für Kinderspielsachen und Kindermöbel sowie auf die Sicherheitsprüfungen bei Büro- und Kindermöbeln hin. Erst durch die von Wehr veranlasste Kofinanzierung des vom IHD herausgegebenen „Umwelthandbuch Holzwirtschaft“ durch den Verband der Büromöbelindustrie konnte dieses Projekt 1995 realisiert werden.

Wolfhorst Wehr war sehr interessiert an den Fortschritten des IHD und überzeugte sich selbst durch Besuche im Institut und Gespräche mit den Mitarbeitern. In diesem Zuge weihte er beispielsweise das Mykologische Labor im Institut ein.

Das IHD verliert mit Wolfhorst Wehr einen seiner Vordenker und Förderer und betrauert diesen großen Verlust. Wir werden Wolfhorst Wehr ein ehrendes Gedenken bewahren und die Arbeit in seinem Sinne fortsetzen.


Entwicklung eines objektiven Prüfverfahrens zur praktikablen Bewertung des thermischen Verhaltens von temperatursensiblen MMF-Bodenbelägen - HotSpot

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines objektiven Prüfverfahrens zur praktikablen Bewertung des thermischen Deformationsverhaltens elastischer und MMF-Bodenbeläge bei HotSpot-Erwärmung. Aktuelle Verfahren zur Messung des thermischen Dimensionsverhaltens bewerten das Materialverhalten an kleinen Proben ohne Verbindungselemente und bei anderer Wärmeeinwirkung. Die Herausforderung für ein neues Verfahren sind die Produktvielfalt und die partielle Oberflächenerwärmung unter Berücksichtigung aller Einflüsse.

 1. Ausgangssituation

Elastische Bodenbeläge mit Klickverbindungen haben heute durch diverse Kombinations- und Gestaltungsmöglichkeiten von Rezepturen der Bindemittel, Schichtaufbauten und Oberflächendesigns eine große Produktvielfalt erreicht. Die Basis dieser Bodenbeläge liegt in Polymeren wie PVC, PO (Polyolefinen), synthetischem Kautschuk bzw. Naturkautschuk oder chlorfreien Thermoplasten. Im Allgemeinen zeichnen sich diese Produkte durch sehr gute mechanische und chemische Beständigkeit, eine mögliche antistatische Ausstattung, eine trittfeste Verlegung, die Möglichkeit einer wasserfesten Verlegung und eine gute Brandklasse aus. Neben der Empfindlichkeit gegenüber Lösemitteln sind die Temperaturempfindlichkeit und die sich daraus ergebenden thermisch induzierten Deformationen jedoch ein Nachteil der elastischen Bodenbeläge mit Klickverbindung.

2. Stand der Technik

Zur Sicherung der Produktqualität in Bezug auf das thermische Verhalten dieser elastischen Bodenbeläge wird die Dimensionsstabilität nach EN ISO 23999 geprüft. Bei diesem Prüfverfahren werden die Maßhaltigkeit und die Schüsselung der Materialien ermittelt, nachdem Proben (240 mm x 240 mm) auf einer Stahlplatte bei 80 °C im Wärmeschrank über 6 h gelagert werden. In der Praxis kann eine partielle thermische Belastung verlegter Flächen auch durch Sonnenbestrahlung (HotSpot) von oben erfolgen. In diesem Fall ist die thermische Materialbelastung eine andere und folglich auch die daraus resultierenden Materialreaktionen. Vergleichende Voruntersuchungen zeigten keine prinzipielle Übereinstimmung der Ergebnisse aus dem Normverfahren und an einer partiell thermisch belasteten Bodenbelagsfläche (verlegt ca. 2,00 m x 2,30 m, bestrahlt ca. 1,00 m x 1,00 m).

3. Forschungsbedarf

Daraus ableitend ist das Ziel des Projekts die Entwicklung eines objektiven Prüfverfahrens zur praktikablen Bewertung des thermischen Deformationsverhaltens elastischer Bodenbeläge mit Klickverbindung bei HotSpot-Erwärmung. Zu beachten sind hierbei u. a. die praxisnahe Oberflächentemperatur, ein realistischer Messablauf bestehend aus Aufheizrate, Haltezeit der Oberflächentemperatur und Abkühlzeit sowie eine sichere Erfassung und Bewertung des Deformationsverhaltens des Bodenbelags.


11. Europäischer TMT-Workshop in Dresden

Programm nun veröffentlicht


Am 14. und 15. Mai 2020 veranstaltet das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) den 11. Europäischen TMT-Workshop. Der Workshop soll vor allem die Unternehmen unterstützen, mit thermisch modifiziertem Holz (TMT) wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Zielgruppe sind insbesondere Anlagenhersteller, Thermoholzhersteller, Verarbeiter und der Holzhandel.

Der Europäische TMT-Workshop wird seit 2003 durch das IHD organisiert und auch die European Conference of Wood Modification (ECWM) fand in jenem Jahr erstmals statt. Beide Konferenzen können heute auf viele erfolgreiche Veranstaltungen zurückblicken. Nach aktuellen Plänen wird es 2020 der letzte eigenständige TMT-Workshop sein, da geplant ist, diese Veranstaltungsreihe 2022 mit der European Conference on Wood Modification (ECWM) zusammenzuführen; Tagungsort soll daher ebenfalls Dresden sein. Sie sind herzlich eingeladen, am 11. TMT-Workshop teilzunehmen.

Die Konferenzsprache ist Englisch.

Das ausführliche Programm, weitere Informationen sowie die Anmeldeunterlagen finden Sie hier.

Bei einer Anmeldung bis zum 16. März 2020 gilt ein Frühbucherrabatt.


12. Fenster- und Türenkolloquium 2020 in Dresden

Programm online


Am 27. Februar 2020 laden das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) und das Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie (EPH) zum 12. Fenster- und Türenkolloquium nach Dresden ein.

Die Themen der Veranstaltung reichen von interessanten Tipps zur Montage von Fenstern, der Qualifizierung des Fachkräftenachwuchses über Glas im Bauwesen nach DIN 18008-4 bis hin zu ersten Forschungsergebnissen zum Projekt „Hauseingangstüren mit Hochwasserschutzfunktion“ sowie einem Vortrag zum Wandel im Fensterbau. Die praxisorientierte Veranstaltung richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, an Vertreter der Forschung sowie an Sachverständige und bietet Raum für fachliche Diskussionen sowie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch untereinander.

Das ausführliche Programm, weitere Informationen sowie die Anmeldeunterlagen finden Sie hier.


Goldmedaille für Projekt „Sensorpolsterung“

Vom 31. Oktober bis 3. November 2019 fand in Nürnberg die 71. Internationale Fachmesse Ideen – Erfindungen – Neuheiten (iENA) statt, bei der sich erstmalig das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) mit seinen Partnern, dem STFI Chemnitz und der MFPA Weimar, präsentierte. Vorgestellt wurde das gemeinsame Forschungsprojekt „Sensorpolsterung“, in dessen Rahmen eine auf kostengünstigen Komponenten basierende faseroptische Sensorauflage zur Unterstützung der Pflege hilfsbedürftiger Menschen entwickelt wurde.

Höhepunkt der Messe war die iENA-Medaillenverleihung, bei der die vielversprechendsten Ideen, Erfindungen und Neuheiten geehrt wurden. Eine Fachjury nahm an den ersten beiden Messetagen alle rund 800 Erfindungen unter die Lupe und bewertete diese in einem Expertengremium. In der Kategorie Erfindungen Universitäten/Forschungseinrichtungen wurde der entwickelten Sensorauflage die Goldmedaille zuerkannt. Mit der Ehrung wurden Lars Blüthgen (IHD), Jens Wiedemann (IHD), Dr. Michael Kuhne (MFPA Weimar), Alexander Ulanov (MFPA Weimar), Bernd Müller (MFPA Weimar) sowie Elke Thiele (STFI) für Ihre hervorragenden Leistungen ausgezeichnet.

Das der Entwicklung zugrundeliegende Forschungsvorhaben mit dem Titel „Entwicklung eines flächigen Bewegung, Feuchte und Temperaturerfassenden Systems mit Notruffunktion zur Integration in Möbelkonstruktionen – Sensorpolsterung“ wurde vom BMWi unter dem Kennzeichen 18482 BR/1 gefördert. Die Koordination des IGF-Projektes erfolgte durch die AiF-Forschungsvereinigung Trägerverein Institut für Holztechnologie Dresden e. V. (TIHD).


Ausgebuchtes 13. Holzwerkstoffkolloquium

Am 12. und 13. Dezember 2019 begrüßte das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) über 180 Fachleute zum 13. Holzwerkstoffkolloquium in Dresden. Zahlreiche Vertreter aller namhaften Holzforschungsinstitutionen des deutschsprachigen Raumes sowie Industrievertreter verfolgten interessiert die insgesamt 22 Fachvorträge.

Das Thema der diesjährigen Veranstaltung hieß „Vernetzen“. Dies zog sich nicht nur durch die Vorträge, sondern auch durch die diversen Pausen, die intensiv für Austausch und Vernetzung genutzt wurden
„Die Veranstaltung ist bis auf den letzten Platz ausgebucht, die Stimmung ist gut, man fühlt sich wie auf einem großen Klassentreffen.“, so Prof. Dr. Steffen Tobisch, Institutsleiter des IHDs. Prof. Tobisch begrüßte die Teilnehmer im Konferenzzentrum des IHD und dankte den zahlreich erschienenen Gästen und Sponsoren, die zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.
Dr. Detlef Krug (IHD), der Tagungsleiter und Moderator des ersten Veranstaltungstages, stellte das Thema der Veranstaltung „Vernetzen“ in den Fokus. Dieses Thema spielt für Menschen und Technologien im Zeitalter der Digitalisierung auch in der Holzwerkstoffindustrie eine herausragende Rolle. Das „Vernetzen“ von neuen Rohstoffen und Bindemitteln im Werkstoff selbst sichert die Einhaltung aktueller gesundheitlicher Anforderungen sowie eine Akzeptanz bei Planern und Verbrauchern. Die hervorragende Industriebeteiligung kommt dadurch zum Ausdruck, dass mehr als zwei Drittel der insgesamt 190 Teilnehmern aus der Holzwerkstoff-, der Klebstoff- und Zuliefererindustrie sowie aus dem Maschinen-, Anlagen- und Messgerätebau kamen.

Den fachlichen Teil der Vorträge eröffnete Herr Florian Zeller (GD Holz), der zum aktuellen Thema Europäischer Binnenmarkt vs. nationale Alleingänge am Beispiel Formaldehyd und VOC – Wie passt das zusammen? referierte. Für Zeller ist klar, dass eine rein deutsche Regelung in einem Europäischen Binnenmarkt herzlich wenig bringt und eine einheitliche europäische Regelung schnellstmöglich beschlossen werden muss. Harald Schwab stellte in seinem Vortrag die Konsequenzen der Revision des Eurocode 5 auf die Normierung von Holzwerkstoffen dar und betonte: „Der Eurocode und die harmonisierten Produktnormen müssen zukünftig eine Sprache sprechen.“

Am ersten Veranstaltungstag wurden danach unter anderem die neuesten Erkenntnisse zu den Themen „Automatisierte Bestimmung der Formaldehydemission aus Holzwerkstoffen“, „Einfluss der Kaltklebrigkeit auf die Vernetzung von UF-Harzen“ sowie zu „Bindemitteleinsatz und Mahlplattenentwicklung in der Herstellung von Holzfaserdämmstoffen“ präsentiert. Am Nachmittag des ersten Veranstaltungstages kam wieder der wissenschaftliche Nachwuchs zu Wort. Sieben junge Wissenschaftler stellten ihre derzeitigen Arbeiten in Kurzvorträgen vor - das Publikum durfte dann seine Favoritin bzw. seinen Favoriten wählen. Den ersten Preis erhielt Torben Marhenke (Leibniz Universität Hannover) mit seinem Kurzbeitrag zum Thema „Neuartige, zerstörungsfreie Bestimmung von Querkontraktionszahlen“. Der zweite bzw. dritte Platz gingen an Pouria Rezaee (Universität Hamburg) und Sebastian Siwek (Technische Universität Dresden).

Der rege Erfahrungsaustausch wurde natürlich zur traditionellen Abendveranstaltung, in diesem Jahr erstmalig im Lingnerschloss, gemütlich fortgesetzt.

Zu Beginn des zweiten Veranstaltungstages, der von Prof. Dr. Steffen Tobisch (IHD) moderiert wurde, veranschaulichte Per Berggren seine sehr abwechslungsreich vorgetragenen Vorstellungen über eine aufwändige, hochautomatiserte Möbelfertigung bei IKEA. Erkennbar schreitet IKEA voran und wird Anfang 2020 in Polen eine erste, mehr oder weniger vollständig digitalisierte Möbelproduktion in Betrieb nehmen, nächste Betriebe sollen zeitnah folgen.
Das Thema Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde, deshalb durfte es auch beim diesjährigen Holzwerkstoffkolloquium nicht fehlen. Jochen Kamm und Daniel Schwartze (Dieffenbacher GmbH) berichteten über Erfahrungen, Fallstricke und best practice-Beispiele bei Recycling, Aufbereitung und Weiterverarbeitung von Althölzern zur fertigen Holzwerkstoffplatte. Sie stellten dar, was der Begriff Altholz eigentlich bedeutet, welche Kategorien es gibt und wie es in die verschiedenen Bestandteile zerlegt werden kann. Anschließend erklärte Dr. Thomas Schneider in seinem Vortrag, wie man die Verleimbarkeit von Recyclingfasern durch das Auswaschen der Fasern und somit der Entfernung der Abbauprodukte deutlich verbessern und damit die Plattenqualität steigern kann.

Beim Baumpflegeschnitt entstehen zahlreiche Abfälle. Philipp Lüssenhop und Dr. Ina Körner (Technische Universität Hamburg) präsentierten Ergebnisse aus ihrem Projekt zu Landschaftspflegeholz als Bioressource zur stofflichen Verwendung.

Weiterhin informierten Friedemann Diehl (Hochschule Rhein-Main) über die Weiterentwicklung von Bauteilen aus mehrlagig verklebten OSB, Peter Stuckenberg (IHD) zu Inline-Messverfahren zur Charakterisierung der Fasermorphologie, Dr. Dirk Grunwald (Huntsman BVBA) zu Spanplatten mit reiner MDI-Verklebung und Dr. Christoph Wenderdel (IHD) zum Kriechen von WPC.

Die hohe Teilnehmerzahl und die Diskussionsfreude des Auditoriums zeigten das Interesse an den präsentierten Themen und lassen den Veranstalter auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken. Das nächste Holzwerkstoffkolloquium ist für den 16./17. Dezember 2021 geplant.


HPL-Kompendium online verfügbar

Mit dem HPL-Kompendium hat der proHPL Verband erstmals ein umfassendes Handbuch über die Materialität, die Verarbeitung und die vielseitige Anwendbarkeit dieses hochwertigen Werkstoffes erstellt. Spätestens durch die Lektüre dieses Buches wird deutlich, das HPL genau das bieten kann, was heute viele Architekten, Handwerker und letztlich Endverbraucher von einer modernen Oberfläche erwarten.

Nach der erfolgreichen Vorstellung des HPL-Kompendiums im Mai 2019 auf der interzum, der Weltleitmesse für Möbelfertigung und Innenausbau in Köln, steht das kompakte Wissen seit Mitte letzten Jahres auch jedem Interessierten online über die proHPL Website als pdf-Version zur Verfügung.

Auf Anhieb hat das HPL-Kompendium innerhalb und außerhalb der proHPL Fachgruppe des pro-K Industrieverbandes bereits viel Beachtung und Zuspruch erfahren. Mit dem HPL-Kompendium unterstreicht die Fachgruppe die Bedeutung des Materialsystems HPL für Praktiker und Architekten, Lehrende und Auszubildende. Das Handbuch liefert auf über 170 Seiten einen praxisnahen Überblick über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des bewährten Oberflächenmaterials.

Mit dem Ziel, die Weitergabe von langjährigem Erfahrungswissen des HPL-Materialsystems noch stärker zu annoncieren und weitere Interessenten außerhalb der proHPL Fachgruppe und des pro-K Verbandes zu erreichen, ist das HPL-Kompendium auch als pdf-Version erhältlich. Das vollständige HPL-Kompendium kann online über die proHPL Website www.pro-hpl.org bestellt werden.

proHPL ist eine Fachgruppe des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V.


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#17 09/2019

Holzwerkstoffbranche trifft sich in Dresden

Programm veröffentlicht


Das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) veranstaltet am 12. und 13. Dezember 2019 das 13. Holzwerkstoffkolloquium in Dresden. Das mit 16 Fachvorträgen und sechs Kurzbeiträgen junger Wissenschaftler gut gefüllte Programm steht in diesem Jahr unter dem Motto „Vernetzen“.

Das Vernetzen von Menschen und Technologien spielt im Zeitalter von Industrie 4.0 eine herausragende Rolle für die Holzwerkstoffindustrie, die längst global aufgestellt ist und damit bereits vor Ort auf weltweite Entwicklungen reagieren muss. Nur durch die Verbindungen der Technologen mit den Zulieferern, mit den Abnehmern sowie mit den regulierenden Behörden und Normungsgremien bleiben wirtschaftlicher Erfolg und Markterhalt möglich. Das Vernetzen von neuen Rohstoffen und Bindemitteln im Werkstoff selbst sichert die Einhaltung von aktuellen gesundheitlichen Anforderungen und die Akzeptanz bei Planern und Verbrauchern.
Das 13. Holzwerkstoffkolloquium thematisiert diese Herausforderungen für die Holzwerkstoffherstellung und regt an, unter dem Motto „Vernetzen“ neue Ideen und Entwicklungen aus den Bereichen Werkstoffe und Produkte, Technologien sowie Umwelt und Gesundheit zu diskutieren.
Zwei Vortragstage im Konferenzzentrum des IHD und die traditionelle Abendveranstaltung bieten Gelegenheit zum intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie Raum für Diskussionen und zur Kontaktpflege mit Partnern und Kollegen aus der deutschen und europäischen Branche.

Das ausführliche Programm, weitere Informationen sowie die Anmeldeunterlagen stehen für Sie unter www.ihd-dresden.de zum Download bereit.

Bei einer Anmeldung bis zum 13. Oktober 2019 gilt ein Frühbucherrabatt!


11. Europäischer TMT-Workshop in Dresden

Call for Papers


Am 14. und 15. Mai 2020 veranstaltet das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) den 11. Europäischen TMT-Workshop.

Der seit 2003 stattfindende Workshop hat sich zum Ziel gesetzt, die Unternehmen dabei zu unterstützen, mit thermisch modifiziertem Holz wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Zielgruppen sind insbesondere Anlagenhersteller, Thermoholzhersteller, Verarbeiter und der Holzhandel.
Nach aktuellen Plänen wird dies der letzte eigenständige TMT-Workshop sein, da diese Veranstaltungsreihe 2022 mit der European Conference on Wood Modification (ECWM) zusammengeführt werden soll.

Weitere Informationen und Themenschwerpunkte sowie den Call for Papers finden Sie auf der Veranstaltungsseite.

Das detaillierte Programm wird Anfang 2020 veröffentlicht.


Analytik Jena Science Award zeichnet herausragende wissenschaftliche Publikationen aus

Am 27. Juni wurde Natalie Rangno vom Institut für Holztechnologie Dresden der Analytik Jena Science Award 2019 für das „Beste wissenschaftliche Paper im Bereich Molekularbiologie“ verliehen. Mit diesem besonderen Preis prämiert Analytik Jena anlässlich der Analytik Jena Days 2019 erstmals wissenschaftliche Publikationen, in denen besonders herausfordernde Applikationen mit Analytik Jena-Produkten gelöst wurden.

Natalie Rangno und ihre Kollegen Stefanie Kath, Prof. Björn Weiß, Kordula Jacobs und Dr. Wolfram Scheiding untersuchten in einem Forschungsprojekt die Bedeutung automatisierter DNA-Extraktion für die Diagnostik von holzzerstörenden Pilzen im Bereich des Holz- und Bautenschutzes. Da die vorhandenen Extraktionssysteme für Pflanzen, Hefen oder Bakterien aufgrund der mangelnden Quantität und schlechten Qualität der extrahierten DNA ungeeignet sind, wurden verschiedene Protokolle für die Aufreinigung von Pilz-DNA aus Holzproben optimiert und auf einem automatischen Extraktionssystem erfolgreich getestet. Als Ergebnis der Arbeiten entstand ein automatisiertes Extraktionsverfahren mit der Aufreinigungschemie und der automatisierte Plattform Innupure C16 von Analytik Jena, das es ermöglicht, Pilz-DNA aus Praxisproben zu isolieren und anschließend für eine LCD-Array-Diagnostik zu nutzen. Veröffentlicht wurde die Publikation „LCD-Array-Technologie für die Diagnostik holzzerstörender Pilze; Teil 1: Verfahren zur automatisierten Extraktion der Pilz-DNA aus Holz- und Baustoffproben“ in der Holztechnologie 57 (2016) 6.

Auf den Analytik Jena Days, dem Experten- und Anwenderkongress für Kunden, Partner, Medienvertreter und Mitarbeiter, diskutierten ca. 150 Experten vom 26. bis zum 27. Juni 2019 neueste Technologietrends und Zukunftsthemen in der Laboranalyse.


Kontinuierliche Furnierimprägnierung

Ausgangssituation und Zielstellung:
Der Werkstoff Furnier ermöglicht hinsichtlich der nutzbaren Holzfläche einen äußerst sparsamen Einsatz von Hölzern. So können bis zu 1000 Quadratmeter Furnierfläche aus einem Kubikmeter Holz mit Hilfe verschiedener Aufbereitungsverfahren wie dem Messern oder Schälen erzeugt werden. Jedoch konkurriert der Werkstoff mit der Dekorindustrie, welche die Furniere immer perfekter imitiert

In der Länge gefügte Rohfurniere mit einer rückseitigen Vliesbeschichtung, so genannte vlieskaschierte Furniere, werden als Rollenware angeboten. Sie gewährleisten infolge der stabilisierenden Funktion der Vliese mehrdimensionale Verformungen und eine unkomplizierte Weiterverarbeitung, z. B. das Verleimen mit dem Trägersubstrat auf Ummantelungsanlagen. Aufgrund dessen konnte sich die industrielle Anwendung vlieskaschierter Furniere im Interieurbereich von Automobilen, im Möbel- sowie Innenausbau und vorzugsweise bei der Ummantelung von Profilleisten etablieren. Gegenwärtig werden vlieskaschierte Furniere von wenigen Herstellern bereits oberflächenbeschichtet, zumeist jedoch nur vorgeschliffen angeboten. Deren nachträgliche Lackierung ist insbesondere bei profilierten Halbzeugen aufwendig und teuer.
 Gegenstand des Forschungsvorhabens war die Entwicklung eines Verfahrens zur kontinuierlichen Imprägnierung und endwertigen Oberflächenbeschichtung vlieskaschierter Furnierbandware mit dem Ziel, hochwertige Furnier-Sortimente herzustellen. Diese sollten eine einfache Weiterverarbeitung während der Profilummantelung ermöglichen und zudem das Einsatzspektrum von Furnieren maßgeblich erweitern. Es bestand die Aufgabe, geeignete Imprägniersysteme hinsichtlich einer sehr guten Penetrationsfähigkeit sowie schnellen Aushärtung zu eruieren bzw. Formulierungen anzupassen. Darüber hinaus galt es, optimale technologische Verfahrensparameter zu erarbeiten.

Ergebnisse:
Im Vorhaben wurden zwei Verfahrenstechnologien entwickelt sowie konstruktiv in einem Laborversuchsstand umgesetzt.
Verfahrenstechnologie 1: Um bekannte Mechanismen der Vakuumtränkung aus dem Massivholzbereich zu nutzen, wurde die Furnierbandware über hintereinander platzierte Vakuumtische geführt. Der Tränkeffekt der Furniere resultierte aus dem anliegenden Saugvolumenstrom bzw. Relativdruck. Dieser Verfahrensansatz erwies sich insbesondere für Tränkmittel geringer Viskosität (≤ 0,2 Pas) und Oberflächenspannung (≤ 33 mN/m), beispielsweise niederviskose Öle und Acrylharze, als geeignet. Es konnten 0,35 mm dicke Furniere inklusive einer Vliesdicke von 0,1 mm getränkt werden.
Verfahrenstechnologie 2: Zur kontinuierlichen Tränkung wurde hier ein Tauchbad in Verbindung mit dem Eintrag von Leistungsultraschall genutzt sowie unterschiedliche konstruktive Möglichkeiten der Beschallung getestet. Es zeigte sich, dass der Tränkeffekt des Tauchbades durch den wirkenden Schalldruck verbunden mit Kavitationseffekten signifikant verbessert wird. Aufgrund der resultierenden Viskositätsminderung ist dieser Verfahrensansatz auch für Tränkmittel mittlerer Viskosität und höherer Oberflächenspannung im Vergleich zur Holzoberfläche geeignet. Bereits bei kurzer Tränkzeit wurden hohe Tränkmittelaufnahmen, auch für schwerer imprägnierbare Holzarten wie Eiche, ermittelt. Zu hohe Kavitationseffekte und Tränkmitteltemperaturen ließen sich durch indirekte Beschallungsmöglichkeiten vermeiden. Generell müssen Tränkmittelsystem und Leistung des Ultraschallgebers aufeinander abgestimmt werden.
Hinsichtlich einer schnellen Vernetzung bzw. Aushärtung eingebrachter Tränkmittel wurden nutzbare Möglichkeiten aufgezeigt. Um eine vollständige Vernetzung insbesondere pflanzlicher Öle zu gewährleisten, besteht weiterer Forschungsbedarf. Die getränkten Furniere zeigten verbesserte Gebrauchseigenschaften, beispielsweise einen leicht verminderten Schimmelpilzbefall. Eine ausreichend feste Verklebung getränkter vlieskaschierter Furniere mit den Trägermaterialen Rohspan‐ und Massivholzplatte konnte unter Verwendung von PUR‐Hotmelts sichergestellt werden.

Zusammenfassung:
Die Verfahrensentwicklung ermöglicht es, in Abhängigkeit verwendeter Tränkmittelsysteme vlieskaschierte Furnierhalbzeuge mit spezifisch angepassten und erweiterten Gebrauchseigenschaften zur Verfügung zu stellen, die analog zu Folien und Schichtpressstoffen problemlos weiterverarbeitet werden können. Eine kostenintensive nachträgliche Oberflächenbeschichtung furnierummantelter Bauteile wird somit eingespart. Es ergeben sich neue Märkte beispielsweise im Caravan- und Schiffsausbau, der Türen- und Fensterbranche sowie bei Zulieferern für die Möbelindustrie.


4. Sächsischer Innovationstag: „Zukunft nachhaltig gestalten“

Nachhaltigkeit: Wohl kaum ein anderer Begriff richtet so viele Ansprüche an unser Leben in der Zukunft. Spätestens seit „Fridays for future“ ist Nachhaltigkeit wieder in aller Munde, um an einen gemeinsamen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Zukunft zu appellieren.

Gewinne von morgen sind nicht mehr rein ökonomisch zu bewerten. So stehen Forschung und Wirtschaft in der Verantwortung, durch kluge Innovationen Alternativen und neue Wege zur Lösung dieser Herausforderungen zu entwickeln. Egal ob Grundlagenforschung oder Entwicklung von einsatzbereiten Anwendungen, die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte gehören dabei auf den Prüfstand. Die Sächsische Industrieforschungsgemeinschaft e. V. (SIG) und die Industrie- und Handelskammern in Sachsen werden am 8. Oktober 2019 beim 4. Sächsischen Innovationstag eine Auswahl nachhaltiger Innovationen zeigen und Ihnen dabei die Vielfalt der sächsischen Forschungslandschaft und innovativen Unternehmen demonstrieren. Das ausführliche Programm finden Sie hier.


Veranstaltungsankündigung

Newsletter#16 06/2019

Virtuelle Experimente für Kunstobjekte – VirtEx

In den letzten Jahrzehnten sind an bemalten (gefassten) Kunstgegenständen oder Tafelbildern aus Holz vermehrt klimabedingte Veränderungen bis hin zu irreversiblen Schädigungen zu beobachten. Diese klimabedingten Schäden sind mit konventionellen, empirischen Methoden bisher jedoch kaum vorhersagbar, sind jedoch für die präventive Schadensvermeidung durch den Fachmann unabdingbar.

Ziel des Projektes ist es daher, Daten realer Kunstobjekte aus Holz zu erfassen und auf dieser Basis ein spezielles numerisches Simulationsmodell mit der Finite-Elemente-Methode (FEM) zu entwickeln. Dieses Modell soll es ermöglichen, Vorhersagen zum wahrscheinlichen Schadverlauf an Kunstgut aus Holz in natürlicher Umgebung zu treffen und vorbeugende Maßnahmen einzuleiten.
Projektpartner sind das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke (ISD) der TU Dresden, das auch das Projekt koordiniert, die Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) und das IHD; weiterhin das Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt e.V. (IDK), das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (LfDS) sowie der Kunstretter e.V. Leipzig.

Als geeignetes Objekt wurde die 18 m hohe Ikonenwand (Ikonostase) der Russisch-Orthodoxen Gedächtniskirche des Hl. Alexej in Leipzig ausgewählt. Diese Kirche wurde 1913 aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Völkerschlacht bei Leipzig errichtet und erinnert an 127.000 russische Soldaten, die an der Seite der Deutschen standen, sowie an mehr als 22.000 gefallene Russen. Die Kirche ist ein einzigartiges Denkmal von besonderer Strahlkraft für die gemeinsame russische und deutsche Geschichte.
Spezielle holzkundliche, physikalische sowie maltechnische Untersuchungen werden an der Ikonen-Maltafel "Abendmahl" (Foto) durchgeführt, die den Experten vorübergehend durch die Russisch-Orthodoxe Kirche Leipzig zur Verfügung gestellt wird. Parallel werden durch das ANDREJ-RUBLJOV-Museum und das SURIKOV-Institut der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur identische Kopien erstellt. An diesen werden experimentelle Untersuchungen vorgenommen, die an der Original-Ikone nicht möglich sind.

Die Zusammenarbeit mit russischen Fachkollegen hat – auch jenseits technischer Fragestellungen – gerade in politisch eher schwierigen Zeiten besonderen Symbolcharakter. Das Projekt und die Bündelung sächsischer Fachkompetenzen wird nicht nur für die zahlreichen sächsischen Kunstwerke richtungsweisend sein, sondern den Forschungsstandort Sachsen national und international stärken und ihm Sichtbarkeit verleihen.
In einem offiziellen Akt am 19. Juni 2019 hat die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Dr. Eva-Maria Stange, den Bewilligungsbescheid an die Projektpartner übergeben und dem Projekt damit eine besondere Wertschätzung erweisen.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.


12. Fußbodenkolloquium 2019 in Dresden

Programm veröffentlicht


Das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) lädt am 7. und 8. November 2019 zum 12. Fußbodenkolloquium nach Dresden ein. Das aus 13 interessanten Fachbeiträgen bestehende Vortragsprogramm wurde jetzt veröffentlicht.

Es wendet sich an Hersteller von Holz-, Kork-, MMF- und Laminatfuß­böden, deren Zulieferer, Händler, Fußbodenleger, Sachverständige und Wissenschaftler. Erstmals wird es auch einen Block aus Speedvorträgen und einer Postersession geben, in denen verschiedene Forschungsprojekte kurz dargestellt werden. Nutzen Sie die Gelegenheit, um während unseres Fußbodenkolloquiums mit Gästen aus verschiedenen Branchen ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen.

Das ausführliche Programm, weitere Informationen sowie die Anmeldeunterlagen finden Sie hier.

Bei einer Anmeldung bis zum 13. September 2019 gilt ein Frühbucherrabatt!


12. Fenster- und Türenkolloquium in Dresden

Call 4 Papers


Am 27. Februar 2020 laden das Institut für Holztechnologie Dresden und das Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie zum 12. Fenster- und Türenkolloquium ein.

Die praxisorientierte Veranstaltung richtet sich sowohl an kleine und mittelständische Unternehmen als auch an Vertreter der Forschung sowie an Sachverständige und bietet Raum  für fachliche Diskussionen und für den Erfahrungsaustausch untereinander.

Wir rufen hiermit zur Einreichung von Vorträgen zu den angeführten Themenschwerpunkten auf. Die Dauer der technisch orientierten Vorträge sollte 30 Minuten nicht unterschreiten.

Die Tagungssprache ist deutsch. Interessierte Autoren werden gebeten:

  • Titel,
  • Name,
  • Firma und
  • Kurzbeschreibung (max. 1000 Zeichen)

bis zum 21. Juni 2019 an Herrn Lutz Neugebauer zu senden.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite.


Werden Sie Mitglied in unserem Trägerverein

Der Trägerverein des Instituts für Holztechnologie Dresden e. V. (TIHD) wurde 1992 gegründet und fördert seitdem Grundlagen- und angewandte Forschung zu Eigenschaften, Verarbeitung und Veredlung von Holz, Holzwerkstoffen und verwandten Materialien in technologischer, biologischer, chemischer und physikalischer Hinsicht.

Mit seinen derzeit 96 Mitgliedern ist der TIHD Forschungsvereinigung „Holztechnologie der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e. V. (AiF). Forschungsstellen erhalten über ihn Zugang zur industriellen Gemeinschaftsforschung.
Eine Beteiligung am aktiven Netzwerk des TIHD ermöglicht ein branchenübergreifendes, interdisziplinäres Herangehen an die Lösung aktueller und zukünftiger Fragestellungen und eröffnet den Vereinsmitgliedern neue Perspektiven für Produktentwicklungen und Einsatzmöglichkeiten. Durch Mitarbeit in den verschiedensten projektbegleitenden Ausschüssen laufender Forschungsvorhaben sichern Sie sich einen technologischen Vorsprung, der Ihren Produkten und Technologien einen innovativen Schub verleiht.

Sprechen Sie uns an- wir freuen uns auf eine Zusammenarbeit!
Weitere Informationen finden Sie unter www.tihd-dresden.de


IHD-Innovationspreis für Pilzsubstrate aus nachwachsenden Rohstoffen

Aus einem Kreis hochrangiger Anträge vergab der Trägerverein des Instituts für Holztechnologie Dresden am 5. Juni 2019 den Innovationspreis 2019 an eine Arbeit zur Entwicklung von Pilzsubstraten für Kulturpilze.

Natalie Rangno, Lisa Behrendt, Stefanie Kath, Marco Mäbert, Falk Schäfer und Hans Dieter Neumann entwickelten in einem durch das BMWi geförderten Projekt neue, alternative und ertragssteigernde Pilzsubstrate aus nachwachsenden Roh- bzw. Reststoffen (Nadelholzspäne, Weide, Pappel, Xylit, abgetragene Pilzsubstrate) für verschiedene Kulturpilze.
Die wirtschaftliche Relevanz der einheimischen Produktion von Kulturpilzen ist bereits heute hoch und wird künftig noch deutlich steigen. Kulturpilze dienen nicht nur als Speisepilze, sondern auch als Heil- bzw. Nahrungsergänzungsmittel und zur Gewinnung wertvoller Inhaltstoffe. Ihre Produktion sollte umweltverträglich und nachhaltig sein. Ziel des Projektes war daher die Entwicklung ökologischer Rezepturen und Herstellungsverfahren für neue und ertragssteigernde Substrate auf Basis einheimischer nachwachsender Roh- und Reststoffen für die Produktion von Kulturpilzen am Beispiel von Referenzpilzen (Mandelpilz, Shiitake, Kräuterseitling).
Die Preisträger ermittelten, dass die Erträge der Pilze stark von der Qualität, der Keimbelastung, den Inhaltsstoffen, der Vorbehandlung der Roh- und Zusatzstoffe sowie von den Klimabedingungen abhängig sind. Die Zugabe von abgetragenen Pilzsubstraten (APS) beschleunigte beispielsweise die Fruktifikation (ABM, Shiitake u. a). Allerdings variiert die Zusammensetzung der Inhaltstoffe in APS je nach Pilzart, Substrat, Herstellungsverfahren, Kultivierung und Bezugsquelle der Rohstoffe. Das Projekt zeigte weiteren Forschungsbedarf insbesondere zur biologischen, chemischen und biotechnologischen Analyse der Rohstoffe sowie zu späteren Verwendung der APS nach der Pilzkultivierung auf. Die Nutzpotenziale von APS für eine spätere qualitätssichere und wirtschaftliche Verwertung sind bis jetzt wenig erforscht. Durch die Ermittlung dieser Möglichkeiten können in Zukunft eventuell neuartige MYKO-Produkte für Landwirtschaft, Pilzanbau, Tierzucht sowie Holz- und Energieindustrie hergestellt werden. So können APS im Anschluss an die Pilzkultivierung für die Kultivierung von wertvollen Lebens- oder Nahrungsergänzungsmitteln sowie für die Produktion umweltfreundlicher MDF-Platten eingesetzt oder im Sinne einer Kaskadennutzung stofflich durch Kompostierung bzw. energetisch (Biogas oder Pellet) endverwertet werden.

Christiane Hartwig-Gerth, die Vorsitzende der Jury, betonte in ihrer Laudatio den pfiffigen Ansatz des Projektes und begründete die Vergabe des Preises mit dem sehr großen Potential weiterer Einsatzmöglichkeiten.
 Alle für den Preis eingereichten Arbeiten waren preiswürdig, so dass sich die diesjährige Auswahl des Siegers durch die Jury sehr schwierig gestaltete. 


5. Mykologisches Kolloquium in Dresden

Am 9. und 10. Mai 2019 veranstaltete das Institut für Holztechnologie Dresden das 5. Mykologische Kolloquium. Mit dieser Fachtagung wurde die Reihe der Mykologischen Kolloquien am IHD nach längerer Pause fortgesetzt. Anlass war der Abschluss des IGF - Forschungsprojektes „Entwicklung technischer Verfahren zur Vermeidung der biogenen Schadstoffbelastung in Kirchenorgeln“. Die Bearbeitung des Projektes erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung der Universität Stuttgart (IGTE) sowie dem Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen - Anhalt e. V. (IDK).

Den Teilnehmern wurde ein interessantes Programm aus 11 Fachvorträgen geboten, in denen am ersten Veranstaltungstag vorrangig über die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt berichtet wurde.

Der zweite Tag beinhaltete Beiträge weiterer Experten mit Bezug zum Thema. Das Fachprogramm startete mit einem Vortrag von Katharina Plaschkies (IHD) zu Intention und Durchführung des Projektes. Es folgten Philipp Flade (IHD), der den Teilnehmern den Aufbau einer Orgel näherbrachte und Referenzobjekte vorstellte, sowie Thomas Löther (IDK), der über die Ergebnisse von Klimamessungen in vier Kirchen berichtete. Anschließend stellte Matthias Hartnagel (IGTE) ein numerisches Simulationsmodell der Orgel vor, das auf Basis von Messdaten erstellt worden war und mit dem schimmelpilzkritische Bereiche rechnergestützt ermittelt werden können. Den ersten Tag schlossen Vorträge von Katharina Plaschkies und Philipp Flade zu mikrobiologischen Untersuchungen sowie zu Tests technischer Präventionsmaßnahmen vor Ort.

Zu Beginn des zweiten Veranstaltungstags erläuterte Uwe Münzberg (Berufsverband Deutsche Baubiologen e.V.) die neue DGUV-Information 201-028 " Gesundheitsgefährdung durch Biostoffe bei der Schimmelpilzsanierung ". Anschließend stellte Orgelbaumeister Michael Stumpf aus Bad Kissingen die vom Bund Deutscher Orgelbaumeister e.V. die herausgegebene Handreichung "Schimmelpilz - Sanierung im Orgelbau – vor. Danach betrachtete Manfried Eisbein (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen) das Problem des Schimmelbefalls aus denkmalpflegerisch-restauratorischer Sicht, und Frau Dr. Anke Mondschein (Forschungsinstitut Leder und Kunststoffbahnen FILK) erläuterte historische und moderne Gerbverfahren für Orgelleder. Im finalen Vortrag sprach Dr. Wolfgang Skorupa (Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V.) zu antikorrosiven Behandlungen metallischer Legierungen für den Orgelbau mittels Nanotechnologie.


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